"Arbeitsverdichtung und Druck am Arbeitsplatz nehmen zu"

Bettina Stadlbauer, Josef Weidenholzer, Birgit Gerstorfer
Birgit Gerstorfer verteidigt ihre Kampagne für würdige Arbeit und ist gegen das AK-Video.

"Es geht mir darum,dass man ins Diskutieren kommt, es geht um Bewußtseinsbilding, es geht um das Nachdenken", antwortet SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer den Kritikern ihrer Kampagne für würdige Arbeit. Besonders der Slogan "Weg mit Sch....jobs" war unter Druck geraten. "Wir haben die Kritik erwartet, zwei bis drei Plakate haben Aufregung ausgelöst, die anderen sind eh brav", argumentiert sie.

Hinter grund der Kampagne sei, dass sich die Betroffenen kaum mehr über den zunehmenden Druck am Arbeitsplatz reden trauen. "Sie haben Angst darüber zu reden, weil sie fürchten ihren Arbeitsplatz zu verlieren und aus der Leistungsgesellschaft herauszufallen." Es gelte die Rahmenbedingungen für die Arbeitsplätze zu verbessern, jedenfalls so, "dass sie nicht krank machen". Viele Arbeitnehmer würden unbezahlte Überstunden machen und hätten All-in-Verträge, "die Arbeitsverdichtung und der Streß erhöhen nehmen zu". Krankheiten, ausgelöst durch Erschöpfungszustände, würden stark zunehmen. "Es geht darum die arbeitsbedingten Krankenstände zu reduzieren."

Zum Video der Arbeiterkammer, das die Unternehmer in schiefem Licht darstellt, meint sie, dass sie es nicht veröffentlicht hätte.

Gerstdorfer und Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer hielten sich Mittwoch und Donnerstag in Brüssel auf, um sich zu informieren und ihre Kampagne für würdige Arbeit vorzustellen. Die europäischen Sozialdemokraten machen sich für die Einrichtung einer EU-Institution stark, die sich welweit für zivilisierte Märkte einsetzt. Sie soll dazu beitragen, Kinderarbeit und ausbeuterische Löhne und Arbeitsbedingungen zu verhindern.

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