Appell: Deutschkurse für Asylwerber halten

Integration: Sprachkurse für Asylwerber in Schwebe
Anschober beklagt fehlende Zusagen der Regierung für erfolgreiches Sprachmodell.

Weil nach Installierung der neuen Regierung die Aufteilung der Kompetenzen und Finanzen im Bereich Integration noch unklar sind, bangt Oberösterreichs zuständiger Landesrat Rudi Anschober (Grüne ) um die Fortführung von Sprachkursen für Asylwerber. Da es noch keine Finanzpläne gibt, drohe ab Jänner ein Vorreitermodell auseinanderzubrechen, beklagt Anschober.

Bewusst wurden in OÖ seit 2016 Deutschkurse für Asylwerber, die sonst vom Arbeitsmarkt und von geförderten Sprachkursen ausgeschlossen waren, organisiert. Es sei völlig widersinnig, jene Menschen, die drei Jahre auf den Asylbescheid warten müssen und zum Nichtstun verdammt sind, von integrativen Maßnahmen auszuschließen, lautete Anschobers Credo. 20.000 Asylwerber konnten so in OÖ erste Deutschkurse besuchen. Bund und Land finanzierten das bisher gemeinsam. "Für die nächsten Deutschkurse ab 2018 gibt es noch keinen Förderplan. Ich appelliere an die neue Bundesregierung, Deutschkurse und damit die Integration nicht zu gefährden oder gar zu zerstören", sagt Anschober. Er fordert, dass es künftig gar co-finanzierte Kurse für ein höheres Sprachniveau oder für spezielle Berufe (etwa im Pflege-, Medizin oder Technikbereich, Anm.) geben solle.

Die Situation in jenen Organisationen, die bisher Deutschkurse angeboten haben, sei "angespannt", heißt es in Anschobers Büro. Im Jänner hätten die Einrichtungen noch Abschlüsse oder Prüfungen abzuwickeln. "Wie es dann weitergeht, weiß niemand", heißt es. Momentan würden auf Bundesebene Ansprechpartner fehlen, weil die Zuständigkeiten für Integration zwischen dem Außen- und dem Innenministerium noch nicht geklärt seien, sagt Anschobers Sprecherin.

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