Anton Bruckner und der heiße Linzer Herbst

Künstlerischer Leiter des Brucknerhauses Hans Joachim Frey, Geschäftsdführer Veranstaltungsholding Thomas Ziegler
Mit Highlights gespicktes Festival beschert Aufwind. Brucknerfest mit 28 Events startet.

"Wir haben das Tal durchschritten, es geht aufwärts." Mit einem Reigen an Konzerthighlights im Rahmen des Brucknerfestes soll das Brucknerhaus wieder nahe an die Position als Linzer Musikhochburg herangeführt werden. Beim Kartenverkauf für das Brucknerfest (www.brucknehaus.at) liege man vor Plan bekunden der noch amtierende künstlerische Brucknerhauschef Hans Joachim Frey und der Geschäftsführer der neuen Linzer Kultur-Holding GmbH. Thomas Ziegler im KURIER-Gespräch.

"Wir sind jetzt mitten im heißen Linzer Herbst", fiebert Frey dem Start des 43. Brucknerfestes am Sonntag entgegen. Den inoffiziellen Start erlebten Zigtausende in der gestrigen Samstagnacht mit dem Spektakel der "Sparkasse Klangwolke", die auch über die Brucknerhausleitung gemanagt wurde.

"Besonders höhepunktreich" nennt Frey das heurige Programm. Er selbst wird ja, wie berichtet, die Leitung des Hauses ab dem 1. Dezember an Dietmar Kerschbaum abgeben und als Kulturmanager ins russische Sotschi wechseln. Zuletzt musste sich Frey gegen Kritik wegen schwindender Besucherzahlen im Brucknerhaus verteidigen. Nicht die Programmwahl früherer Brucknerfeste mit den internationalen Schwerpunkten Russland, China oder Südkorea sei schuld gewesen, sind Frey und Ziegler überzeugt.

Konkurrenz

"Das Brucknerhaus hat 2013 mit der Eröffnung des neuen Musiktheaters in Linz die Monopolstellung verloren. In den folgenden Jahren wollte das Publikum das neue Opernhaus fühlen und sehen. Seit 2016 geht’s wieder aufwärts", so Frey. Monatliche Analysen würden das belegen, versichert Ziegler.

Kooperationen mit den anderen Linzer Kulturstätten, darunter auch mit dem Musiktheater, sowie das breite und hochkarätige Musikangebot von Klassik bis Jazz in 28 Events sind für Frey heuer Erfolgsgaranten.

Antritt

Mit Vorfreude erwartet wird das Eröffnungs- und Antrittskonzert des neuen Generalmusikdirektors des Brucknerorchesters Markus Poschner am Sonntag. Mit Bruckners "Achter" werden Poschner und das BO am 5. Oktober in der Stiftskirche St.Florian den nächsten Höhepunkt liefern. Mit gleich drei Bruckner Sinfonien gibt Stardirgient Valery Gergiev mit den Münchner Philharmonikern am 25. und 26. September ebenfalls in St. Florian zwei Gastspiele. Genial der Festival-Abschluss: OÖ Paradedirigent Franz Welser-Möst kommt zu zwei Gastkonzerten mit seinem Cleveland Orchesters am 12. und 13. Oktober ins Brucknerhaus.

Die Klassik-Klangwolke mit dem U-Theatre Taiwan, der Gastauftritt des Minsker Boishoi Theaters, die US-Songwriterin Tori Amos, 100 SängerInnen aus 50 Nationen beim zweitägigen italienischen Opernwettstreit, die Jazznacht und vieles mehr befeuern das Kulturspektakel.

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