Antithese zum Mittelmaß

Die drei Sub-auspiciis-Promovierten
Bundespräsident und Raiffeisen verliehen Auszeichnungen.

"Es ist schon im Namen angelegt, nach oben zu streben. Ober-Österreich ist der Komparativ. Oberösterreich ist die Antithese zum Mittelmaß." Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, streute in seiner Festrede zur Verleihung der Raiffeisen-Wissenschaftspreise Mittwochabend in der Bank Bundesland Rosen.

Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank und Vorsitzender des Universitätsrates, sagte, Wissenschaft und Forschung seien seinem Institut viel wert. "Wirtschaft ist stark von Wissenschaft und Forschung abhängig, wenn es dem Land gut geht, geht es uns auch gut. Wir sagen das nicht ganz uneigennützig." Landeshauptmann Thomas Stelzer erklärte, obwohl das Landesbudget 2018 keine Neuverschuldung vorsehe, werde verstärkt in die Forschung investiert.

Univ. Prof. Friedrich Schneider stellte als Vorsitzender der Auswahljury die acht PreisträgerInnen und ihre Arbeiten vor. Ausgezeichnet wurden zwei Dissertationen, eine wissenschaftliche Publikation, eine Diplomarbeit und eine Habilitation. Die Preise erhielten Jasmin Julia Denk, Muhammad Muaaz, Martin Plöckinger, Markus Dick, Christine Mitter, Birgit Feldbauer-Durstmüller, Helmut Pernsteiner und Sebastian Bergmann.

Helmenstein zeichnete in seinem Referat ein positives Bild der Weltwirtschaft. Das Einzige, was ihm Sorgen macht, ist die enorme Kreditexpansion in China. "Wenn sie weitergeht, wird diese Blase platzen." Während sich Deutschland bereits im achten Jahr des Wirtschaftsaufschwungs befinde, sei Österreich im ersten Jahr. Deutschland habe sich deutlich besser entwickelt. Oberösterreich sei bei der Innovation sehr gut aufgestellt, es gehe darum, die Stärken auszubauen. "Stärken Sie Ihre Stärken!", rief der Ökonom den Zuhörern zu. Am Arbeitsmarkt sei Oberösterreich Opfer des eigenen Erfolgs, weil es seit jeher eine niedrige Arbeitslosenrate habe. "Investieren Sie in die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Anm.d.Red.), hier sind Sie gut, bauen Sie das weiter aus. Setzen Sie weiterhin auf die industrielle Produktion mit Hochtechnologie!" Helmenstein plädierte für die Ausweitung der Euro-Zone und sprach sich für ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten aus.

Rektor Meinhard Lukas war nach dem Mittwochabend bei Raiffeisen am Donnerstag bei drei Sub-auspiciis-Promotionen an der Kepleruniversität neuerlich im Einsatz. "Diese drei Promotionen zeigen sowohl die Qualität von Forschung und Lehre an den heimischen Universitäten wie auch die Spitzenleistung der jeweiligen Studierenden", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Feier. Lukas erklärte: "54 Sub-auspiciis-Promotionen seit Bestehen unserer Universität zeugen von der hohen Qualität unserer Lehre. Wir verfolgen auf allen Ebenen einen bedingungslosen Anspruch." Johanna Novacek, Helene Anna Ranetbauer und Peter Gangl haben diesen Anspruch mit ihren Auszeichnungen übererfüllt.

Kommentare