NÖ: Mikl-Leitner über die neue Regierung

Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter: Arbeitsübereinkommen trotz Absoluter entscheidend
"Warum eigentlich?" - der Talk im KURIER-Newsroom. Heute im Interview bei Helmut Brandstätter: Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Mit der ehemaligen Chefredakteurin des ORF NÖ, Christiane Teschl-Hofmeister (44), und dem bisherigen Botschafter in London, Martin Eichtinger (56), hat ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner von außen zwei neue Köpfe in ihr Regierungsteam geholt. Was sie von den beiden erwartet, legte sie bei der KURIER-Serie "Warum eigentlich ..." auf SchauTV gegenüber KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter auf den Tisch.

Dieser konfrontierte Johanna Mikl-Leitner mit der Tatsache, dass bislang sehr viele Journalisten, die Politiker wurden, eher gescheitert sind. Mikl-Leitners Konter: "Bis jetzt hat Christiane Teschl Fragen an Politiker gestellt. Jetzt geht es darum, dass sie als Politikerin Antworten gibt. Das ist schwieriger, aber Christiane Teschl ist eine Persönlichkeit, eine Frau, die sich immer mit Inhaltlichem auseinandergesetzt hat, die Freude am Gestalten hat. Ich traue ihr das zu und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr."

Von Martin Eichtinger erwartet die Landeshauptfrau, dass er seine internationalen Erfahrungen in Niederösterreich in die Regierungsarbeit einbringt. Mikl-Leitner: "Er ist einer, der die Welt gesehen hat, der viele Erfahrungen gemacht hat. Diese wird er in die Regierungsarbeit einbringen und zu Chancen für Niederösterreich machen." Nachsatz: "Er ist ein wichtiges Signal in Richtung Offenheit und Internationalität. Das heißt, Landespolitik ist in keiner Weise provinziell, sondern muss international denken und über den Tellerrand blicken."

Dass trotz der absoluten Mehrheit ein Arbeitsübereinkommen mit den Regierungspartnern SPÖ und FPÖ geschlossen wurde, sieht Mikl-Leitner als Fundament, um das Land weiterzuentwickeln: "Wir könnten die Entscheidungen allein treffen. Ich will sie aber gemeinsam treffen, weil ich überzeugt bin, dass keine politische Partei ein Monopol auf die besten Ideen hat. Es ist unsere Aufgabe, aus diesen besten Ideen die besten Lösungen für Niederösterreich zu machen."

Gedenken an 1938

In dem Interview wurde auch das Gedenken an den "Anschluss" 1938 angesprochen. Warum solche Gedenkfeiern auch 80 Jahre danach wichtig sind, beantwortete Mikl-Leitner so: "Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass wir unsere Vergangenheit vergessen. Wichtig ist, sich die Vergangenheit immer wieder vor Augen zu führen, um zu erkennen, dass Frieden, Freiheit, Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind."

Deswegen sei es auch wichtig, dass es in St. Pölten und in Wien ein "Haus der Geschichte" gibt, "wo man diese Geschichte auch spüren kann". Wenn es diesbezüglich um den Hass im Netz geht, sei es wichtig, dagegen zu halten.

"Warum eigentlich, Frau Mikl-Leitner?"

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