Helle Aufregung um Bahn: Schienen abgetragen

Helle Aufregung um Bahn: Schienen abgetragen
Bagger und Lkw fuhren am Dienstag im Kleinen Ybbstal auf.

Dienstag Mittag fuhren im Kleinen Ybbstal Bagger und Lkw auf. Weil auf der Teilstrecke der Ybbstalbahn zwischen Gstadt und Ybbsitz die Schienen demontiert wurden, läuteten bei den Bahnfreunden die Alarmglocken. Die aufgelassene Bahn muss auf einer Strecke von einem Kilometer der Umlegung der B 121 weichen.

Mit einem friedlichen Protestmarsch trafen sich gestern Ybbstalbahnbefürworter bei der Baustelle. Groß war der Unmut bei Siegfried Nykodem vom Dampfzug-Club 598 oder dem Bahnmuseumsbetreiber Herbert Marko aus Ybbsitz. Kritisiert wird unter den Bahnaktivisten auch das Motiv für den Neubau des viel frequentierten Straßenstücks. Ein Bauernhof wird mit dem neuen Stück umfahren, somit muss der Landwirt seine Rinder nicht mehr über die Bundesstraße auf die Weide treiben. „Das ist sündteuer und eine Jahrhundert alte Bahn wird dafür geopfert“, beklagen die Kritiker.

Helle Aufregung um Bahn: Schienen abgetragen
Ybbstalbahn

Sie konfrontierten den Ybbsitzer Bürgermeister Josef Hofmacher, ÖVP, mit den Vorwürfen. Der versuchte die Gemüter zu beruhigen. Neben dem neuen Straßenstück bleibt ein sechs Meter breites Infrastukturband frei, auf dem künftig auch wieder Schienen verlegt werden könnten. „Der Ausbau der Straße ist notwendig. Es gibt Setzungen und Engstellen, die extrem gefährlich für Lkw sind“, sagte Hofmacher. Die abgebauten Schienen werden für alle Fälle von der Gemeinde Ybbsitz aufbewahrt.

Ärger löste die Aktion auch bei NÖ Grün-Chefin Madeleine Petrovic aus: „Anderswo werden Öffis und Bahn ausgebaut, in NÖ zerstört sie die ÖVP.“

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