Wurde Turnierpferd vergiftet?

Wurde Turnierpferd vergiftet?
"My Destiny" brach bei einem Ausritt zusammen. Die Besitzerin glaubt nicht an ein tragisches Schicksal, die Polizei ermittelt.

Noch vor fünf Wochen hat Tamara Brandner mit ihrem Pferd "My Destiny" (dt. mein Schicksal) , genannt Lukas, ein Turnier gewonnen. Jetzt ist das renommierte Dressurpferd tot. Ein schrecklicher Verdacht steht im Raum: Es könnte vergiftet worden sein. "Lukas war mein Liebling, mein absolutes Top-Pferd", sagt Reittrainerin Brandner.

Und es war auch in finanzieller Hinsicht viel wert. Die Polizei im Bezirk St. Pölten spricht von einem Schaden von 360.000 Euro. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung sind nach einer Anzeige von Brandner im Laufen.

Schaum und Blut

Das Unglück geschah am 11. November. Brandner schnappte sich am Vormittag ihren Lukas, um vom Reitstall bei Maria Anzbach aus auszureiten. Sie wollte ihm "Spaß und Urlaub" gönnen, erzählt sie. Doch schon nach zehn Minuten war alles vorbei. Der 14-jährige Holsteiner Wallach brach im Schritt auf einem Waldweg tot unter ihr zusammen. An seinen Nüstern waren Schaum und Blut.

Brandner kam dabei selbst schwer zu Sturz und wurde verletzt. Sie musste im Krankenhaus St. Pölten wegen Brüchen, Prellungen und Blutungen behandelt werden. Die Frage, warum ausgerechnet Lukas sterben musste, beschäftigte sie auch im Spital. "Er war ein Sportpferd", sagt sie. Fit. Noch vor wenigen Tagen sei ein Bluttest gemacht worden. Er blieb ohne Auffälligkeiten.

Untersuchung

Die Polizei in Neulengbach ordnete nun eine genaue Untersuchung des toten Tieres an. Am Montag wurde es in die Veterinärmedizinische Universität nach Wien gebracht. Hier wird das Tier eingehend unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist noch ausständig. Einen Verdacht, wer ihrem wertvollsten Pferd Gift gegeben haben könnte, hat die Trainerin nicht.

Kein anderes Tier wird Lukas jemals ersetzen können, sagt Brandner traurig. 12 Jahre hat sie mit ihm gearbeitet. Auf ihrer Homepage schreibt sie vom "Ende eines gemeinsamen Weges".

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