Wirbel um eingestürztes Gasthaus

Die Baustelle aus der Vogelperspektive
Teil des denkmalgeschützten Gewölbes ist eingebrochen. Der Bauträger beruhigt.

Sie fühlt sich bestätigt. Brigitte Horvath von der Bürgerinitiative "Traismauer aktiv erhalten" läuft seit Monaten gegen das Bauprojekt "Hauptplatz 11" Sturm. 550 Unterschriften hatte sie dagegen gesammelt, dennoch sind mittlerweile die Bagger aufgefahren, um im Zentrum "Betreutes Wohnen" zu errichten.

Dass im Zuge der Bauarbeiten nun das denkmalgeschützte Gasthaus "Zum goldenen Kreuz" teilweise eingestürzt ist, spielt Horvath natürlich in die Karten. "Es leuchtet jedem Laien ein, dass derart sensible Strukturen zuvor geschützt und gesichert werden müssen, bevor die eigentlichen Abbrucharbeiten unmittelbar daneben beginnen", sagt die Aktivistin.Laut Horvath wurde das Wirtshaus im Jahr 1663 erstmals urkundlich in einem Kaufvertrag erwähnt.

Die denkmalgeschützte Gewölbestruktur im Bereich des Schank- und Gastraumes stamme aus dem 17. Jahrhundert. Wertvolle Bodenschätze, wie Reste des Kremsertores, Fleischerturms und der Stadtmauer würden sich auf dem Areal befinden.Nachlässigkeit will man sich allerdings weder im Rathaus noch beim Bauträger "Alpenland" nachsagen lassen.

"Es wurden unverzüglich Maßnahmen ergriffen, die mit dem Denkmalamt und den Bauspezialisten abgesprochen worden sind", betont "Alpenland"-Obmann Norbert Steiner. Es sei ein grundsätzliches Problem, das bei alten Gebäuden einfach die Standsicherheit oft sehr eingeschränkt sei und Mauer wegbrechen können.Auch Bürgermeister Herbert Pfeffer beruhigt die Bürger und Anrainer. "Es wird alles unternommen, um so rasch wie möglich das Problem zu lösen. Wir können da den Spezialisten vertrauen, glaube ich."

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