Windkraft: Gegner formieren sich jetzt auch in Trumau

Bürgerinitiative Pro Lebensraum
Die Gemeinde will Windräder errichten, eine Bürgerinitiative macht dagegen mobil.

Die Antwort weiß ganz allein der Wind – oder auch nicht. Nachdem zuletzt in Gaubitsch bei Laa/Thaya ein Windkraftprojekt von einer knappen Mehrheit (51,4%) abgelehnt wurde, frischt die Diskussion nun auch in der 3500-Einwohner-Gemeinde Trumau im Bezirk Baden auf.

Schon vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss über die Errichtung eines Windparks gefasst. Seit Ende April ist auch klar, dass die vorgesehenen Flächen im Windkraft-Zonenplan des Landes Niederösterreich liegen. Jetzt formieren sich in Trumau Befürworter und Gegner: Einerseits die Gemeinde mit SPÖ-Bürgermeister Andreas Kollross, andererseits die Bürgerinitiative "Pro Lebensraum Trumau". Ziel geben sie das gleiche an: "Die Bürger informieren." Die Inhalte fallen aber auseinander: Von zwölf bis 16 Windrädern spricht die Bürgerinitiative, von maximal zwölf die Gemeinde. "Wie viele genau, hängt von der UVP ab", meint Kollross.

Vorerst wird im Netz um die Themenführerschaft gerungen. Beide haben Webseiten angelegt – ihnen sollen Info-Veranstaltungen folgen. Den Anfang macht dabei die Bürgerinitiative nächste Woche, die Gemeinde folgt am 23. Mai.

Die Initiative fordert eine Bürgerbefragung, wie es sie zuletzt auch im angrenzenden Münchendorf und in Himberg gegeben hat. "Wir wollen erreichen, dass die Bürger selbst entscheiden können, ob sie dieses Projekt wollen oder nicht", erklärt Peter Wolfram. Bürgermeister Kollross gibt sich diesbezüglich abwartend: "Wenn sich zeigt, dass der Bedarf gegeben ist, dann werden wir uns nicht gegen eine Volksbefragung sperren."

Fast 300 Unterschriften hat die Initiative nach eigenen Angaben bisher für eine Bürgerbefragung gesammelt.

www.energiewende-trumau.at

www.pro-lebensraum-trumau.at

Gescheiterte Projekte

In jüngerer Vergangenheit sind im Industrieviertel zwei Windkraftprojekte gescheitert. In Wiesmath in der Buckligen Welt sollten sechs Windräder errichtet werden. Nach einer Unterschriftenaktion nahm Bürgermeister Weber davon Abstand. In Himberg und Münchendorf votierten die Bürger am 6. April mit 65,7 Prozent sowie 62,7 Prozent gegen die Windkraft. Auch im Weinviertel wurde zuletzt ein Projekt gekippt: 51,4 Prozent waren in Gaubitsch gegen Windräder.

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