Hilfe für drei Witwen und sechs Kinder

Hilfe für drei Witwen und sechs Kinder
Bundesweit gesammelte Spenden wurden Hinterbliebenen der Wilderer-Opfer übergeben.

Das Ausmaß der menschlichen Katastrophe, die der Mörder und Wilderer Alois Huber verschuldet hat, wurde am Montag im Rathaussaal von Scheibbs in Niederösterreich spürbar. Die drei Witwen der von Huber getöteten Polizisten trafen dort auf Vertreter der Kollegenschaft und von Hilfsgemeinschaften, um Spendengeld entgegenzunehmen.

Wie schon der KURIER und das Kuratorium „Sicheres Österreich“ – es wurden bereits 110.000 Euro Spendengeld übergeben – stellten sich am Montag mit der Polizeigewerkschaft, der Polizeischule Wien, den „Freunden und Förderern der Exekutive NÖ“ und dem Militärkommando NÖ weitere Helfer mit Spendengeld ein, um die drei Mütter und die sechs Halbwaisen zu unterstützen. Für die Frauen der getöteten Polizisten Manfred Dauerer, Johann Ecker und Roman B. war der gut gemeinte Termin eine schmerzliche Sache. „Man kann versuchen Leid zu lindern, Menschen kann man aber nicht ersetzen “, meinte NÖ-Landespolizeidirektor Franz Prucher. Bewegend war der Auftritt des Kärntners Theo Keltz. Dem Polizisten, dem eine Rohrbombe des Attentäters Franz Fuchs beide Hände wegriss, versagte mehrmals die Stimme, als er den Witwen Spendenkuverts überbrachte.

Auch lokale Initiativen, wie die Scheibbser Salaba-Stiftung und die Privatinitiative eines Friseurladens übergaben Hilfsgelder.

„Bei uns wurde im Geschäft im Vorjahr eingebrochen. Manfred Daurer hat den Fall umsichtig abgewickelt. Wir haben am Adventmarkt Lebkuchen verkauft, um seiner Frau und den drei Kindern zu helfen“, berichteten Marion Potzmader und Karin Hiesberger.

Im Zuge der Ermittlungen nach dem Vierfachmord von Annaberg (Bezirk Lilienfeld) im September sind dem mutmaßlichen Wilderer, der sich selbst gerichtet hatte, bereits zahlreiche Delikte mit Millionenschaden zugeordnet worden. Laut den NÖN St. Pölten (Niederösterreichische Nachrichten) scheint nun auch der zehn Jahre zurückliegende Brand eines kleinen Museums im Bezirk geklärt.

Auf dem Anwesen des Mannes in Großpriel (Bezirk Melk) waren - neben mehr als 300 Waffen - unzählige Trophäen sichergestellt worden. Einige davon dürften aus dem ehemaligen "Museum für Wildtiere" in Landersdorf stammen, berichtete die Wochenzeitung in ihrer Ausgabe am Montag.

Der Brand 2003 hätte das Lebenswerk des Museumsgründers zerstört, ein Wiederaufbau sei u.a. an mangelnden Förderungen gescheitert. Die private Sammlung hatte 2.500 Exponate - von Vögeln über Schmetterlinge und Käfer bis zu Reptilien, Spinnen, Krebsen, Fischen, Muscheln und Mineralien - umfasst.

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