Westbahnstrecke: ICE blieb stecken

Westbahnstrecke: ICE blieb stecken
Der Abschnitt Wien - St. Pölten war Freitagnachmittag blockiert. Freigabe der Strecke Freitagabend nicht ausgeschlossen.

Die Westbahnstrecke im Abschnitt Wien - St. Pölten ist am Freitagnachmittag blockiert gewesen. Ein ICE hatte in einem Tunnel nahe dem Bahnhof Tullnerfeld eine von einem anderen Zug verlorene Tür überfahren und war steckengeblieben, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif mit.

In dem Zug befanden sich Seif zufolge etwa 300 Passagiere. Sie mussten mit Unterstützung der Feuerwehr evakuiert werden. Verletzt wurde niemand. Der ÖBB-Sprecher ging am Nachmittag davon aus, dass der Abschnitt Wien - St. Pölten mehrere Stunden lang gesperrt bleibt.

Die Bergung des im Stierschweiffeldtunnel stecken gebliebenen ICE sollte mit einem Hilfszug erfolgen, sagte ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Garnitur werde dann nach St. Pölten gebracht. Eine Freigabe der Westbahn-Neubaustrecke für den Verkehr noch in den Abendstunden des Freitags schien nicht ausgeschlossen.

Russischer Zug hatte Tür verloren

Laut ÖBB-Sprecher hatte ein russischer Zug auf dem Weg von Moskau nach Nizza im 3,3 Kilometer langen Stierschweiffeldtunnel nahe der Ortschaft Rassing, Teil der Tunnelkette Perschling auf der Neubaustrecke, eine Tür verloren. Der ICE 90 (Wien - Hamburg) überfuhr das Hindernis, das sich im Drehgestell verfangen haben dürfte, und wurde gestoppt.

Evakuierung

Für die etwa 300 Passagiere an Bord begann ein Feuerwehreinsatz. Vor der Evakuierung musste der Strom abgeschaltet werden, teilte Franz Resperger vom Landeskommando NÖ mit. Die Fahrgäste sollten in der Folge mit Autobussen nach St. Pölten gebracht werden, sagte Seif. Die Evakuierung sollte nicht über die Portale, sondern über die Notausstiege 4 und 5 des Stierschweiffeldtunnels erfolgen, sagte Resperger. Er sprach am Nachmittag auch davon, dass die Zahl der aufgebotenen Feuerwehren - vorerst sechs - erhöht werden solle.

Züge, die sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls auf der Strecke befunden hatten, wurden dem ÖBB-Sprecher zufolge über Herzogenburg nach St. Pölten umgeleitet. Weitere Garnituren mussten während der Unterbrechung über die Altbaustrecke und somit über Rekawinkel und Neulengbach fahren.

Die Dauer der Sperre des Tunnels und damit der Neubaustrecke war vorerst nicht abzuschätzen. Zuerst müsse nach der Evakuierung der Fahrgäste der ICE weggebracht werden, sagte Seif. Danach müsse überprüft werden, ob Schaden an der Infrastruktur (Schienen, Oberbau, Tunnel selbst) entstanden sei.

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