Weiterbau der S3: Projekt in heißer Phase

Asfinag-Geschäftsführer A. Walcher und Projektleiterin R. Vogel mit den Plänen
Umweltprüfung wurde eingeläutet, die 2019 angepeilte Eröffnung ist nicht in Stein gemeißelt.

Neue Umweltauflagen, optimierter Lärmschutz und dreifache Berechnungen. Eine Gesetzesänderung vor zwei Jahren war beim Weiterbau der Weinviertler Schnellstraße S3 nicht unbedingt ein Beschleuniger. Im Gegenteil: "Es war ein Bremsschuh. Die Umweltgesetzgebung hat sich selbst überholt", sagt Alexander Walcher, Geschäftsführer vom Asfinag-Baumanagement.

Nach allen Erweiterungsberechnungen und Prüfungen kommt der Weiterbau der Schnellstraße nördlich von Hollabrunn jetzt aber tatsächlich in die Gänge. Die Umweltprüfung für die elf Kilometer lange Trasse, mit der vor allem Bewohner in den vier Ortschaften Suttenbrunn, Schöngrabern, Grund und Guntersdorf entlastet werden sollen, kommt in die ganz heiße Phase. Seit Freitag liegt das von der Behörde erstellte Umweltverträglichkeitsgutachten in den Gemeindeämtern zur Aufsicht auf. "Ich habe die Aushänge sogar persönlich kontrolliert", sagt Asfinag-Projektleiterin Reingard Vogel.

Fix ist damit auch schon die mündliche Verhandlung zur Umweltprüfung. Die öffentliche Projektpräsentation samt Erörterung der einzelnen Experten (Wasserrecht, Naturschutz) wird ab 26. Mai in Hollabrunn stattfinden. Vorerst für zwei Tage ist der Stadtsaal für die Veranstaltung reserviert, Verlängerung möglich. Fragen stellen kann im Prinzip jeder. Bei diesem Hearing können Einsprüche von Personen und Initiativen gemacht werden, die begründetes Interesse an dem Projekt haben oder direkt betroffen sind.

Sollte die Umweltbehörde noch im heurigen Jahr grünes Licht für die dreispurige Straße geben, könnte nach der mehrmonatigen Ausschreibung der Baustart noch im Sommer nächsten Jahres erfolgen. Der entscheidende Punkt dabei ist aber, dass die Grundstücksablösen mit den rund 250 Grundbesitzern reibungslos über die Bühne gehen. "Gefühlsmäßig steht die Region aber enorm hinter dem Projekt", sagt Walcher. Vorziehen könne man die Grundstücksverhandlungen, wie von den Bürgermeistern kürzlich gefordert, freilich nicht. "Die konkrete Grundeinlöse können wir erst beginnen, wenn wir den Bescheid für die Straße in Händen halten", sagt Walcher. Ohne Bescheid also kein Vorvertrag. Walcher: "Es geht um viel Geld."

Die Finanzierung des Projektes sei gesichert, betont Walcher. Die Bausumme mit geschätzten 132 Millionen Euro werde zur Gänze aus den Maut- und Vignetten-Einnahmen der Asfinag finanziert. Nach der Fertigstellung kann die "S3 Nord" auch bemautet werden.

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