Wahlkampf: "Bin Che Guevara von Sieghartskirchen"

Brigitte Fuchs steht zu ihren Handlungen.
Tausende Plakate beider Kandidaten beschädigt, eine Täterin ist pensionierte Ärztin aus Niederösterreich.

Unzählige Plakate beider Präsidentschaftskandidaten waren bisher das Ziel von Zerstörungswut. Die FPÖ spricht von bundesweit 20.000. Das Büro Van der Bellen hat nur Zahlen von Wien: Da wurden von 2100 rund 300 beschädigt. In Eisenstadt sollen Schüler FPÖ-Plakatständer und die Parteizentrale beschädigt haben. Im Langenlois wurden Hofer-Konterfeis mit Hitlerfrisur übermalt.

Im Bezirk Tulln outet sich die 63-Jährige Brigitte Fuchs als Täterin. Zeigt sich unbeeindruckt von Anzeige und Polizei-Einvernahme. Die pensionierte praktische Ärztin aus Sieghartskirchen gibt unumwunden zu, mehrere Plakate von Norbert Hofer beschmiert zu haben. "Ich werde weiter machen", sagt sie. Will den Schadenersatz "absitzen"und eine mögliche Festnahme in Kauf nehmen. "Als Che Guevara von Sieghartskirchen", witzelt sie.

Gesinnungsterror

Andreas Bors, Bezirksparteichef der FPÖ Tulln, spricht von Gesinnungsterror: "Linke Gewalt nimmt im laufenden Wahlkampf ungeahnte Ausmaße an." Bors appelliert an die Ärztekammer, zu überlegen, "ob man so eine linke Chaotin weiter auf Patienten los lässt". Will Haft wegen Wiederholungsgefahr.

Die 63-Jährige hat jüngst ein Monat lang in Afrika viele Kinder behandelt. "Als ich zurück komme, sehe ich die Plakate. Ein neues Amtsverständnis? Was soll das sein? Neue Befugnisse für den Präsidenten?", erzählt Fuchs. Beim Wochenenddienst zu Pfingsten schrieb sie auf dem Weg zu Patienten "Angst ist kein Argument" und "Diktatur?" auf die Plakate, malte Hitlerbärtchen. Zettel, die das als "Werk linker Gutmenschen" bezeichnen, riss sie ab, kritzelte weiter. Warum? "Weil damals auch alles so angefangen hat. Dann waren wir im extrem rechten Eck." Unter das Polizeiprotokoll schrieb sie: "Du sollst Gott mehr fürchten als die Menschen."

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