Wahl in Waidhofen/Ybbs: VP holt satte Absolute zurück

Mikl-Leitner und Sobotka gratulierten Bürgermeister Krammer (m.)
SPÖ verliert vier, Liste UWG fünf Mandate. Pirat "FUFU" wird Stadtrat.

Mit unerwarteten Überraschungen endete die sonntägige Gemeinderatswahl in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs. Dass der seit zwei Jahren amtierende Bürgermeister Werner Krammer von der Waidhofener Volkspartei (WVP) die vor fünf Jahren verlorene absolute Mehrheit zurückholen könnte, wurde in Meinungsumfragen seit Monaten kolportiert. Doch dass die WVP gleich um 12,8 auf 60,2 Prozent zulegt und damit mit 26 von 40 Sitzen eine komfortable Absolute im Gemeinderat holt, war ein Knalleffekt.

Wahl in Waidhofen/Ybbs: VP holt satte Absolute zurück
Schwere Verluste musste die Plattform "SPÖ/Unabhängige" einstecken. Sie verlor vier Mandate und hält nun bei sechs Sitzen. Noch dramatischer erwischte es die Bürgerliste UWG, die 2012 mit sechs Mandaten der große Wahlsieger war. Die Liste sackte von sechs auf ein Mandat ab. Die Grünen erreichten wie zuletzt ein Mandat. Die FPÖ, die unbedingt vier Mandate für einen Stadtratssitz haben wollte, kam mit 5,3 Prozent nur auf zwei Sitze.

Als zweitgrößte Sensation des Wahlabends galt das Ergebnis der Piratenpartei "Farblose Unabhängige Formierte Uniformierte" (FUFU). Der stets in unorthodoxen Uniformen auftretende Spitzenkandidat Martin Dowalil und sein Team wurden drittstärkste Kraft im Gemeinderat. Mit 10,2 Prozent der Stimmen verdoppelte die Liste ihre Mandate auf vier. FUFU-Dowalil wird zudem in den Stadtrat einziehen.

Triumph

Wahl in Waidhofen/Ybbs: VP holt satte Absolute zurück
GEmeinderatswahl Waidhofen an der Ybbs ,
Die Verkündung des Wahlergebnisses im Rathaussaal wurde für Krammer zum Triumphzug. Nicht nur sein Vorvorgänger als Stadtchef, Innenminister Wolfgang Sobotka, sondern auch die designierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter und ÖVP-Granden aus Land und Bezirk bejubelten ihn. Den überraschend hohen Wahlsieg führte Krammer auf sein Bemühen zurück, "die Sachpolitik in den Vordergrund zu stellen und möglichst viele miteinzubinden". Krammer lud alle Fraktionen zur Zusammenarbeit ein.

Als "absolut unerklärlich", bezeichnete SPÖ-Vizebürgermeister Martin Reifecker die nächste Niederlage. Schon 2012 hatte die SPÖ unter ihm zwei Mandate verloren. An Rücktritt dachte Reifecker Sonntagabend noch nicht: "Ich bin keine Ratte, die das sinkende Schiff verlässt".

Von der in der Stadtregierung mitbestimmenden Kraft zur Einmannpartei wurde die Bürgerliste UWG degradiert. Die Liste hatte in den vergangenen fünf Jahren die Bürgermeisterpartei WVP gestützt und wurde dabei erdrückt. Stadtrat Friedrich Rechberger und Kontrollausschusschef Michael Elsner zeigten sich am Ende des Wahlkampfes angriffig. Sie forderten eine Reduktion des 40-köpfigen Gemeinderats. Auch die legitime Pension des früheren Bürgermeisters Wolfgang Mair wurde thematisiert. Die späte Oppositionsrolle war für die Wähler unglaubwürdig.

Auch Grünbach wählte

Bei der Neuwahl in Grünbach am Schneeberg, Bezirk Neunkirchen, die notwendig wurde, weil die Gemeinderäte der ÖVP ihre Mandate zurück gelegt hatten, bauten die Sozialdemokraten ihre absolute Mehrheit aus. Die Roten erreichten 12 von 19 Sitzen, was ein Plus von zwei Mandaten bedeutet. Die übrigen Sitze gingen an die Volkspartei, die FPÖ schaffte den Einzug in den Gemeinderat nicht.

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