Von der Burg ins Kloster und retour

Thomas Kellermann ist eines der vielversprechendsten Talente deutscher Herde - beim Wachau Gourmetfestival begeisterte er im Kloster UND

Die Wachau hat während des Gourmetfestivals im März einige ganz große Küchenchefs gesehen. Einer der besonders beeindruckt hat, war Thomas Kellermann von der Burg Wernberg in der Oberpfalz. Unter dem Motto "Burg im Kloster mit 1000 Rosen" gestaltete der Gastkoch sechs wunderbare Gänge, die von Bernhard Otts Weinen begleitet wurden. Darunter auch der legendäre "Tausend Rosen" 2006 aus einer Doppelmagnum, der großartig mit Rinderfilet in Rossini-Fond mit Muskat-Kürbis harominierte. Oder das zart geräucherte Stubenküken mit Kerbel-Wurzel und Pernod in Gefolgschaft des Grünen Veltliner Rosenberg 2006.

Kontakt im Tantris

Sein Grundhandwerk hat Kellermann im Holiday Inn in München gelernt. Nach einigen Zwischenstationen hat der Bayer als Souschef im legendären Tantris, ebenfalls in der Bayernmetropole, begonnen und dort sechs Jahre lang seinen Dienst verrichtet und sich weiter entwickelt. Dort hat er auch Bernhard Ott kennen gelernt, der von der Sommelière Paula Bosch schon in seinen frühesten Wirkungsjahren entdeckt wurde. Wo der Grüne Veltliner noch lange nicht so einen Stellenwert hatte wie heute und noch lange keine Rede von Bernhard Ott als Starwinzer war. In die Tantris-Zeit fällt auch der erste Platz bei der Bocuse d'Or Deutschland (Die nach Koch-Legende Paul Bocuse benannte Kochmeisterschaft ist die angesehenste der Welt).

Sein nächster langfristiger Aufenthalt war bis 2008 als Küchenchef Restaurant Vitrum im Ritz-Carlton in Berlin. Und von der Hauptstadt zog es ihn auf die Burg Wernberg, wo er als Grand Chef von Relais & Chateaux in der Küche werkt und bei Gault Millau schon drei Hauben und 17 Punkte erobert hat.

Burg Wernberg

Wer die imposante Brücke über den Burggraben entlang schreitet, betritt eine andere Welt. Ein Refugium der Ruhe und Entspannung, ein Ort edler Genüsse und unvergesslicher Momente öffnet sich hinter den ehrwürdigen Mauern aus dem 12. Jahrhundert. "Die Burg entschleunigt", verspricht Direktor Ralf O. Leidner, der seit 2005 das Relais & Châteaux-Hotel leitet. Jedes der 30 Zimmer ist individuell gestaltet, Antiquitäten und Designermöbel gehen eine einladende Symbiose ein. Pure Entspannung erlebt der Gast in der neuen Gewölbesauna und im Massagerefugium.

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