Von Auto absichtlich abgedrängt
Es hätte Tote geben können. Ein mit vier Personen besetztes Auto hätte gegen einen Baum krachen oder in einen Graben stürzten können. Und dass nur, weil ein 22-Jähriger hinterm Steuer durchdrehte und damit Menschenleben aufs Spiel setzte.
Es war Anfang Dezember 2012, als Frau G. mit ihrem Pkw in Wieselburg, Bezirk Scheibbs, unterwegs war. Im Wagen saßen noch drei Autostopper, die sie zuvor einsteigen ließ.
Leichenblass
Doch die Fahrt auf der B25 wurde für das Quartett zum Albtraum. „Das Auto vor uns hat plötzlich fast auf Stillstand abgebremst. Ich musste eine Vollbremsung einlegen“, erinnert sich G. Die 51-Jährige beschreibt sich selbst als gute und sichere Autofahrerin. G. musste aber mehrmals auf die Bremse treten, weil der Lenker vor ihr abermals halsbrecherische Manöver vollzog. Als der Wagen im Freilandgebiet mit ca. 30 km/h dahinkriecht, will G. überholen. Das misslang beim ersten Mal, weil der Fahrer plötzlich aufs Gas stieg. Dafür kurbelte er das Fenster runter und zeigte der Frau den Mittelfinger.
Beim nächsten Überholversuch wurde die Situation dramatisch. Der Wagen des Angeklagten raste auf die andere Fahrspur und touchierte mit dem Pkw der Frau. „Er wollte mich von der Straße abdrängen“, erzählt G. Richterin Doris Wais-Pfeffer. Die 51-Jährige kann einen Unfall verhindern. Sie und ihre Insassen sind nach dem Vorfall leichenblass und bleiben in einer Parkbucht stehen. Da bremste sich dann auch Manuel P. ein. „Er ist auf uns zu gelaufen und hat gegen mein Auto getreten. Wir zitterten wie Espenlaub“, erinnert sich G. Aus Angst verschließt sie die Türen und alarmiert schließlich die Polizei.
Der 22-jährige Angeklagte, der bis zum Prozessende seinen Führerschein behalten durfte, wurde nicht rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Er sagt, er habe sich von der Fahrweise der Frau „bedrängt gefühlt“.
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