Verhaltenskodex gegen Lärm

Verhaltenskodex gegen Lärm
Mehr Türsteher, Kleidervorschriften und Polizeipräsenz sollen das Vandalismus-Problem in der Innenstadt bekämpfen.
Verhaltenskodex gegen Lärm

Im Kampf gegen Vandalismus und Lärm hat der Magistrat gemeinsam mit den örtlichen Wirten schon einiges in der Kremser Innenstadt probiert. Doch die grölenden Jugendlichen ließen sich sowohl von klassischer Musik als auch von privaten Wachmännern nicht aus der City vertreiben. Der dritte Versuch klingt vielversprechender: Ein ausgearbeitetes „Gastronomie-Leitbild“ soll nun die nächtliche Ruhestörung und den Vandalismus weitgehend eindämmen. Dazu sind etwa strengere Ausweiskontrollen, Kleidungsvorschriften und verstärkte Polizeipatrouillen vorgesehen.

Verhaltenskodex gegen Lärm

Neuen Schwung in die Bemühungen brachte der Kremser Konditor Thomas Hagmann, der seit 30 Jahren selbst in der Innenstadt lebt.

Im vergangenen Sommer startete er eine Initiative, verteilte Fragebögen und begann, konkrete Vorfälle zu dokumentieren, um – wie berichtet – die Stadt dazu zu bringen, stärkere Polizeiüberwachung anzuordnen. Was folgte, waren fünf Gipfelgespräche mit Vertretern der Polizei, Staatsanwaltschaft, Behörde, Bürgerplattform, Wirtschaftskammer und Gastronomie, um verschiedene Maßnahmen für eine sichere Stadt zu erarbeiten. „Die Sitzungen haben gezeigt, dass wir wirksam gegen Lärm und Vandalismus vorgehen können, wenn wir die Kräfte bündeln“, sagte Bürgermeisterin Inge Rinke, räumte aber ein, dass ein 100-prozentiger Schutz nicht möglich sei.

Regeln

Das präsentierte City-Leitbild soll eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gastronomen sein, um das Problem mit den grölenden Jugendlichen und deren Zerstörungswut in den Griff zu bekommen. „Sieben Innenstadt-Wirte machen mit. Einer stemmt sich dagegen“, erklären die Gastro-Vertreter Armin Oswald und Hannes Walzer. Geplant ist, dass Türsteher an umsatzstarken Tagen für Ordnung in und um die Lokale sorgen. Darüber hinaus sollen die Ausweise der Jugendlichen viel stärker kontrolliert und notfalls auch langfristige Lokalverbote ausgesprochen werden. „Wir wollen ein hohes gastronomisches Niveau. Zu diesem gehören halt ein Verhaltenskodex und Dresscode“, erklärt Oswald.

Um auf den Pendlerstrecken zwischen den Lokalen für Ruhe zu sorgen, verspricht die Polizei verstärkte Präsenz durch Fußpatrouillen – vor allem in den Morgenstunden zwischen zwei und fünf Uhr Früh. „Wir sind natürlich bestrebt, für Sicherheit zu sorgen. 20 bis 30 Kollegen sind meistens am Wochenende unterwegs“, erklärte Chefinspektor Manfred Haindl. In den nächsten Tagen soll das Gastronomie-Leitbild in den Lokalen und im Web publiziert werden.

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