„Unsere Existenz ist bedroht“

„Unsere Existenz ist bedroht“
Nach Kontrollen der AgrarMarktAustria sind Bauern mit Rückzahlungen von Fördergeldern konfrontiert. Der Zorn ist groß.

Für Josefa Gerstner aus Allhartsberg, Josef Schnabel aus Hollenstein/Ybbs und Josef Fuchslueger aus Windhag ist eine Welt zusammengebrochen. Denn die Landwirte aus dem Bezirk Amstetten sehen sich mit teilweise massiven Förderungsrückzahlungen konfrontiert. Bis zu 30.000 Euro müssen die Bauern hinblättern, weil Kontrollore der AgrarMarktAustria (AMA) fehlerhafte Angaben festgestellt haben. „Das ist für uns existenzbedrohend“, schildern die Betroffenen mit Tränen in den Augen.

Der Hintergrund des Ärgers ist rasch erklärt: Für landwirtschaftliche Nutzflächen gibt es Förderungen von der Europäischen Union. Die Größe der Flächen wird nach einigen Jahren mit Luftbildern und per GPS von den AMA-Experten kontrolliert. „Bei einer Abweichung von nur drei bis vier Prozent werden die Landwirte zur Kasse gebeten“, meint ÖVP-Landtagsabgeordneter Toni Kasser im KURIER-Gespräch kopfschüttelnd.

Für den Politiker sind die AMA-Kontrollen „überhart“ und teilweise nicht transparent. Kasser: „Immer mehr Landwirte melden sich bei mir, weil sie nicht mehr weiter wissen.“

Bereits vor Wochen hat Kasser im Bezirksbauernrat Waidhofen/Ybbs eine Resolution gegen das aus seiner Sicht ungerechte Vorgehen der AgrarMarktAustria gestartet. „Auch Landesrat Stephan Pernkopf versucht zu vermitteln“, sagt Kasser. Er fordert, dass die Toleranzgrenze auf zehn Prozent Abweichung erhöht werden müsse.

Bei der AMA kennt man die Vorwürfe der Landwirte, weist aber jede Schuld von sich. „Es gibt ganz klare Vorgaben von der EU. Wir sind dazu da, diese zu kontrollieren. Wenn es dann Wunsch nach Änderungen gibt, sind wird deshalb ganz sicher auch die falsche Adresse“, sagt Pressesprecher Harald Waitschacher.

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