Umweltkatastrophe verhindert: Tanker geborgen

Die Feuerwehr konnte den Tanker wieder fahrtüchtig machen
Ungarisches Schiff steckte bis Dienstagnachmittag in der Donau fest. Kapitän war betrunken.

Es war ein Kommen und Gehen Dienstagmittag am Einlaufbauwerk zur Neuen Donau bei Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg). Wo es sonst um diese Jahreszeit recht beschaulich zugeht, herrschte reges Treiben. Jede Menge Feuerwehrautos, dazu Schaulustige, die mit dem Pkw, dem Fahrrad oder gar zu Fuß kamen, um den groß angelegten Einsatz der Feuerwehr hautnah mitzuerleben. Zu sehen waren zwei Tanker, rundum Boote der Feuerwehr sowie Absicherungen, auf dem Wasser.

Ein ungarisches Tankschiff mit 289.000 Liter Diesel war am Freitag auf der Donau bei Langenzersdorf auf Grund gelaufen. Der Frachter war stromaufwärts zu einem Mineralöllager in Korneuburg unterwegs gewesen. „Es steht fest, dass das Schiff die vorgeschriebene Fahrtrinne verlassen hat“, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ. Laut Wiener Polizei hatte der Kapitän 0,74 Promille Alkohol im Blut.

Ölsperre

Nach einer Lagebesprechung am Montag mit den zuständigen Bundes- und Landesbehörden sowie der Feuerwehr, wurde am Dienstag eine Bergungsaktion eingeleitet. In Absprache mit dem Schiffseigner wurde entschieden, den Diesel in ein anderes Tankschiff, das neben dem Frachter angelegt hatte, umzupumpen.

Drei Wehren aus NÖ und die Berufsfeuerwehr Wien waren daran beteiligt. Seit 7.30 Uhr sei man im Einsatz gewesen, erklärte der Langenzersdorfer Feuerwehrkommandant Stefan Janoschek. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren, um den Frachter aus seiner misslichen Lage zu befreien. Durch das Umpumpen und den damit einhergehenden Gewichtsverlust sollte das Schiff wieder fahrtüchtig gemacht werden. „Zuerst wurde eine Hunderte Meter lange Ölsperre errichtet, um zu verhindern, dass falls Diesel austritt, es zu einer Umweltkatastrophe kommt. Bisher ist zum Glück nichts passiert“, sagte Korneuburgs Bezirksfeuerwehrkommandant Wilfried Kargl. Eine Verseuchung der Donauinsel und des Marchfeldkanals sollte so verhindert werden.

Um 16.40 Uhr konnten die Arbeiten beendet werden. „Es ist alles planmäßig verlaufen. Das Schiff ist aufgeschwommen und kann die Fahrt fortsetzen“, sagte Resperger.

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