Umwelt-Vorzeigeprojekt in Fabriksruine

Für Ökostrom: Knotzer, Zapreva, Pernkopf, Beckel, und Wieselthaler
Österreichs größte Fotovoltaik-Anlage versorgt bald neuen Gewerbepark mit „grüner“ Energie.

2002 erlebte Traiskirchen (Bezirk Baden) eine seiner bittersten Stunden. Continental zog die Reifenfertigung aus der Stadtgemeinde ab, sieben Jahre später kam mit der Einstellung der Semperit-Mischungsherstellung das Endgültige Aus für das Traditionsunternehmen.

Während in manchen Gemeinden „Industrieruinen“ entstanden sind, ist es in Traiskirchen gelungen, durch einen Gewerbepark Firmen und Investoren anzulocken. Hinter dem Projekt stehen Georg Beckel und Leopold Wieselthaler, die nach langem Verhandlungspoker dem deutschen Conti-Konzern das 17 Hektar große Areal abkauften. Eine wagemutige Entscheidung, die sich als richtig erwiesen hat.

Fokus auf Umweltschutz

Mittlerweile hat etwa der Magna-Konzern eine Forschungsabteilung in Traiskirchen eingerichtet. 2014 soll auch ein Hotel samt Seminarräumen auf dem Areal entstehen.

Ein Eckpfeiler stellt der Umweltschutz dar. „Zur Modernisierung des Areals gehört für uns auch die nachhaltige Nutzung der Dachflächen zur Ökostromproduktion“, halten Wieselthaler und Beckel fest. Die von Wien Energie errichtete Fotovoltaikanlage wird mit 16.500 die größte Dachanlage Österreichs sein. „Damit wird künftig der jährliche Strombedarf von 800 Haushalten abgedeckt“, schildert Susanna Zapreva von Wien Energie. 828.000 Kilogramm CO2 spart die Anlage ein, die Inbetriebnahme erfolgt Ende November.

„Der Gewerbepark Traiskirchen liefert mit dieser Fotovoltaik-Anlage einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende“, hält Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) fest. „Bereits 2015 werden 100 Prozent des NÖ-Strombedarfs aus erneuerbarer Energie kommen.“

Ein klares Bekenntnis zum „sauberen Strom“ legte auch Traiskirchens Bürgermeister Fritz Knotzer (SPÖ) ab. „Die Infrastrukturpolitik der Gemeinde trägt Früchte. Nach der erfolgreichen Ansiedlung von Betrieben auf den Gründen des ehemaligen Semperit-Werks und zahlreichen neuen Arbeitsplätzen, wird in Energieproduktion und Umweltschutz investiert. Das ist ein ermutigendes Zukunftssignal für die Unternehmen und unsere Bevölkerung. Wir haben die Weichen erfolgreich für die Zukunft gestellt.“

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