Nach Klage bewegt sich etwas

Bio-Landwirt als Boden-Guru
Seit Jahren sorgen die Pegelstände für Schäden an Häusern. Jetzt gibt es Signale zur Abänderung der Wehrbetriebsordnung.

Die Wanne unter dem nördlichen Tullner Feld bis nach Stockerau ist prall gefüllt mit Grundwasser. Die Pegelstände steigen seit Jahren kontinuierlich an und das trotz langer Trockenperioden. Die Betroffenen machen dafür die Gießgänge in den Donauauen verantwortlich. Durch die künstlichen Barrieren wird der Wasserspiegel gestaut. Dadurch gedeiht nicht nur der Auwald prächtig, auch die Kraftwerksbetreiber haben mehr Donauwasser zur Gewinnung von Elektrizität zur Verfügung.

Die Auswirkungen waren in den vergangenen Jahren im nördlichen Tullnerfeld zu spüren. Teilweise trat das Grundwasser sogar an die Oberfläche und überschwemmte wertvolles Agrarland. Mit Großpumpen wird seither versucht, das Ungleichgewicht im unterirdischen Wasserhorizont auszugleichen.

Doch für Franz Berthiller, Obmann des Wasserverbandes „Nördliches Tullnerfeld“ gehören die Symptome behandelt. „Das Grundwasser braucht eine Dynamik, sonst droht es irgendwann zu kippen“, sagt Berthiller. Und dann ist es auch als Trinkwasser unbrauchbar. Im vergangenen Mai brachte der Wasserverband deshalb beim Verwaltungsgerichtshof eine Klage gegen die geltende Gießgang-Verordnung des Verbundes ein.

Kernpunkt des Zweifels: Die Verordnung aus der Bauzeit der Staustufe Greifenstein sei nicht mehr zeitgemäß und für die Schäden verantwortlich. Gefordert wird eine flexiblere Handhabung der Stauelemente. Heißt im Klartext: Bei Trockenperioden wird aufgestaut und bei Hochwasser werden die Staubretter rechtzeitig entfernt.

Im Landwirtschaftsministerium wird die Gesprächsbereitschaft bestätigt. Allerdings würde es nicht großräumig alle Probleme unterhalb des Wagrams lösen können, heißt es.

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