TÜPL Allentsteig: Darabos bittet Bauern zum Gespräch

TÜPL Allentsteig: Darabos bittet Bauern zum Gespräch
Mit der Absicht, die Bewirtschaftung des Truppenübungsplatzes an die Bundesforste auszu­lagern, löste Darabos einen Volksaufstand aus.

Vorerst keine Auslagerung an die Bundesforste: Mit der Absicht, die Bewirtschaftung des Truppenübungsplatzes in Allentsteig an die Bundesforste auszu­lagern, hat Verteidigungs­minister Norbert Darabos im Waldviertel einen Volksaufstand ausgelöst. Der Minister wollte bereits über den Zuschlag entscheiden. Doch jetzt bittet er alle Be­teiligten noch einmal an den Tisch. Durch die Auslagerung fürchten Bauern um ihre Pachtäcker. Sägewerksbetreiber und Holzfäller sehen sich gefährdet. Selbst die Generäle sind dagegen, weil sie Einschränkungen beim Übungsbetrieb fürchten. Nachdem ein Reformkonzept der TÜPL-Bediensteten vom Tisch gewischt worden war, drohten die Bauern eine Restitutionsklage um die durch die Nazis 1938 enteigneten Flächen an. Und Landesvize Wolfgang Sobotka erklärte unmissverständlich die ablehnende Haltung des Landes Niederösterreich.

Im KURIER-Interview zeigt sich Darabos nun gesprächsbereit. Darabos: „Ich werde sowohl die Vertreter der Heeresforste, die Mitarbeiter und die Bauern, als auch die Holzindustrie zu einem Gespräch einladen. Es ist keine Entscheidung in Richtung Überführung an die Bundesforste gefallen.“ Darabos bittet aber um Fairness in der Debatte: „Wobei ich offen sagen muss, dass die Diskussion nicht ganz fair abgelaufen ist. Das finde ich, weil die Restitutions­frage zum Beispiel damit überhaupt nichts zu tun hat.“

Reformkonzept

TÜPL Allentsteig: Darabos bittet Bauern zum Gespräch

Darabos sagte zu, dass er auch das Reformkonzept der TÜPL-Bediensteten in die Überlegungen einfließen lassen werde. Dieses sieht nicht die Auslagerung vor, sondern die Integration der Heeresforstverwaltung in das militä­rische Übungsplatzkommando. Es sei nicht nötig, Einrichtungen wie Werkstätten, Müllabfuhr, Tankanlage und Reinigung doppelt zu betreiben. Auch durch Regiejagd, Eigenvermarktung des Wildbrets, Verkauf von Abschüssen und Ständen bei Riegeljagden könnten Mehreinnahmen verbucht werden. Damit bleibe die Bewirtschaftung in militärischer Hand, für die Anrainer ändere sich nichts. Gleichzeitig könnten aber 16 Arbeits­plätze und jährlich 1,8 Millionen Euro gespart werden. Minister Darabos ließ durchblicken, dass auch diese Variante eine Chance hat. –

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