Toter Säugling: Vater gestand, Baby geschüttelt zu haben

Der kleine Janika starb im Donauspital
Verfahren gegen Mutter eingestellt. Sie hat von Misshandlung nichts mitbekommen. Ihr wird nun gedroht.

Nach dem Tod des drei Monate alten Janika im Wiener Donauspital werden immer mehr Details bekannt. So soll der Vater des kleinen Buben, der 29-jährige Patrick R., vor dem Haftrichter bereits eingeräumt haben, das Kind geschüttelt zu haben. Er sitzt seit 20. Juli in U-Haft.

Gegen die Mutter wurde das Verfahren eingestellt. Sie soll zum Tatzeitpunkt zwar zu Hause in ihrer Wohnung im Bezirk Mistelbach, aber nicht im Zimmer gewesen sein. Das sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, Friedrich Köhl.

Wie berichtet, starb der Säugling am 18. Juli, nachdem er zwei Tage zuvor aufgrund eines Kreislaufstillstands ins Spital geflogen worden war. Die Ärzte konnten das Leben des kleinen Janika nicht mehr retten. Sie erstatteten jedoch Anzeige wegen Misshandlungsverdachts. Die Ermittlungen ergaben, dass der Vater den Kleinen so heftig geschüttelt haben soll, dass der Bub eine tödliche Hirnschwellung erlitt.

Am Tag nach Janikas Tod wurde Patrick R. wegen Verdachts der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang festgenommen. Er war bereits 2015 wegen schwerer Körperverletzung zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Er hatte seinem zweiten Kind das Bein gebrochen.

Derzeit warten die Ermittler auf ein Gutachten, das klären soll, ob die Verletzungen von Janika in kausalem Zusammenhang mit seinem Tod stehen. Die Mutter ist mit den Nerven am Ende. Seit der Verdacht gegen den Kindsvater öffentlich wurde, ist auch sie Anfeindungen ausgesetzt. Sie selbst habe von dem Vorfall nichts mitbekommen – erst als es zu spät und der Säugling leblos zusammen gesackt war, beteuert sie im KURIER-Gespräch.

Vom Jugendamt betreut

Die Frau war mit ihren vier Kindern im Herbst 2016 vom Bezirk St. Pölten in den Bezirk Mistelbach gezogen. Sie wurde durch die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft begleitet, der auch die Vorstrafe des Vaters bekannt war. "Die Unterstützung einer alleinerziehenden Mutter stand im Vordergrund. Bei uns war der Vater nicht im Familienverband", berichtet Behördenchefin Verena Sonnleitner. Es fanden regelmäßig Hausbesuche und Kontaktaufnahmen statt, mehr könne im Hinblick auf die Ermittlungen nicht gesagt werden. Die übrigen drei Kinder wurden der Frau mittlerweile abgenommen.

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