Tausende genossen die neue "Freiheitsbrücke"

Tausende genossen die neue "Freiheitsbrücke"
Schlosshof/Devinska Novà Ves – Niederösterreich und die Slowakei rückten näher

"Wer sich bei uns früher nach der Freiheit gesehnt hat, dem wurde in den Rücken geschossen." Sehr drastisch erinnerte gestern Pavol Frešo, der Vorsitzende des Selbstverwaltungskreises Bratislava, an die Zeit vor dem November 1989, bis endlich der Eiserne Vorhang fiel. Tausende Slowaken aber auch zahlreiche Österreicher feierten gestern die offizielle Eröffnung der neuen Rad- und Fußwegbrücke über die March zwischen Schlosshof und der slowakischen Gemeinde Devinska Novà Ves. Die Brücke wurde von den Slowaken "Most Slobody" – Friedensbrücke getauft.

Frešo lud Landeshauptmann Erwin Pröll zur Enthüllung des Gedenksteines auf der slowakischen Seite der Brücke ein, wo die Slowaken ein buntes Volksfest ausgerichtet hatten.

Als Geschenk an die Nachbarn hatte Pröll allen Besuchern von Schlosshof freien Eintritt ermöglicht, was eine kilometerlange Karawane Tausender Slowaken in Richtung Österreich zur Folge hatte.

"Möge nie mehr eine Zeit kommen, in der diese Brücke wieder abgerissen wird. Für mich ist heute der schönste Tag in den langen Beziehungen Niederösterreichs zur Slowakei", sagte Pröll in Devinska Novà Ves und erhielt dafür viel Applaus. Und: Sowohl Pröll als auch sein slowakischer Amtskollege Frešo ließen durchblicken, dass man daran arbeite, in Angern an der March (Bezirk Gänserndorf), wo derzeit nur ein Fährbetrieb besteht, eine Autobrücke zu errichten.

Beim zuvor in Schlosshof stattgefundenen Festakt, zu dem sich sogar Vizekanzler Michael Spindelegger, der slowakische Außenminister Miroslav Lajcàk und EU-Kommissar Johannes Hahn eingefunden hatten, wurde daran erinnert, dass die erste Brücke an dieser Stelle schon zur Zeit Maria Theresias errichtet worden war. Auch diese drei Politiker befürworteten den Bau weiterer Brücken.

Eingeweiht wurde die Brücke unter anderem von Kardinal Christoph Schönborn. Er sagte: "Das Schönste an ihr ist, dass es dort kein Zollhaus und keine Passkontrolle mehr gibt."

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