Täter ging nach Bankraub mit Kinderwagen spazieren

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Spielschulden verleiteten einen Mann zum Banküberfall. Kurz nach der Tat wurde er verhaftet.

Sehr sicher dürfte sich ein Räuber am Dienstag in Wiener Neustadt gefühlt haben. Nur wenige Minuten nach der Tat spazierte er zusammen mit einem Kinderwagen in der Nähe des Tatorts herum. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte er identifiziert und verhaftet werden.

Gegen 12.30 Uhr stürmte der mit Schal und Kapuze maskierte Gerhard A. (35) die Raiffeisen-Filiale in der Pottendorferstraße. Dem Bankmitarbeiter hielt er einen Zettel mit der Aufschrift „das ist ein Überfall. Geld her!“ unter die Nase. Unter der Jacke fuchtelte er mit einem Pistolen-ähnlichen Gegenstand herum. Mit mehreren Tausend Euro flüchtete der Täter zu Fuß in Richtung Friedhof.

„Uns ist der der Mann mit dem Kinderwagen aufgefallen. Der Verdacht fiel auf ihn.“ Gerhard Deutsch, Chefinspektor der Raubgruppe

Die Polizei löste sofort eine Alarmfahndung aus. Weil sich der Tatort direkt neben einer Hauptschule und der dicht befahrenen Pottendorfer-Straße befindet, erhielten die Ermittler durch Zeugen eine brauchbare Personenbeschreibung des Räubers. Nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt, fiel den Beamten ein Mann mit Kinderwagen auf. „Die Kleidung entsprach dem Täterprofil, eine Zivilstreife heftete sich an die Fersen des Verdächtigen“, schildert Gerhard Deutsch, Chefinspektor der Raubgruppe des NÖ Landeskriminalamts (LKA). Als der Observierte mit dem Kinderwagen in einer Hauseinfahrt verschwand, prüften die Beamten die Adresse. Bingo: Gerhard A. stand bereits vor zehn Jahren wegen einer ähnlichen Strafsache im Visier der Behörden.

Cobra-Einsatz

Zusammen mit den Spezialisten der Cobra verhaftete ihn die Polizei widerstandslos. Die Tatortgruppe des LKA stellte sowohl die Beute, eine Spielzeug-Pistole und auch den Schal, den Gerhard A. während des Überfalls verwendete, sicher. Gerhard A. zeigte sich geständig. Als Motiv gab der Lagerarbeiter an, sich aufgrund von Schulden aus der Situation nicht mehr heraus gesehen zu haben. Seine Lebensgefährtin erlitt nach der Verhaftung einen Nervenzusammenbruch und musste durch ein Kriseninterventions-Team betreut werden.

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