Stradivari-Händler muss in Haft

Stradivari-Händler muss in Haft
Professor Machold hatte seine Geschäftspartner "ziemlich gelegt" - Strafe nicht rechtskräftig.

Er war einst ein weltberühmter Geigenhändler, der in Katzelsdorf im südlichen Niederösterreich im Schloss residierte und im Corniche-Cabrio von Rolls Royce durch die Gegend fuhr.

Die nächsten sechs Jahre muss Professor Dietmar Machold, 63, allerdings vermutlich in einer Gefängniszelle mit ein paar Quadratmetern auskommen. Der gebürtige Deutsche, der 1997 „ins Kaiserreich der Musik übersiedelte“, wurde gestern in Wien nicht rechtskräftig wegen Veruntreuung und betrügerischer Krida zu einer unbedingten Freiheitsstrafe verurteilt. „Sie haben hoch gespielt und hoch verloren, aber die Einsicht gezeigt, dass Sie dafür die Verantwortung übernehmen müssen“, sagte Richterin Claudia Moravec-Loidolt in ihrer Urteilsbegründung. Allerdings müsse man den enormen Schaden bedenken.
M. hatte sich mit der Vermittlung kostbarer historischer Streichinstrumente befasst und war 2010 mit seinen Gesellschaften in den Ruin gerutscht. Privatbeteiligtenvertreter meldeten vor Gericht Forderungen in der gigantischen Höhe von 80 Millionen Euro an.

Der Händler hatte in Kommission übernommene Geigen wie eine Stradivari „Cremona“ aus dem Jahr 1727 im Wert von 1,7 Millionen Euro ins Ausland verschafft und verkauft – um seine Schulden zu decken.

Seine Ex-Frau und seine Schwiegermutter, die ihm beim Verstecken eines Teils des Vermögens geholfen hatten, wurden zu je einem Jahr bedingt verurteilt. Auch diese Urteile sind nicht rechtskräftig.

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