Start gegen die Gelseninvasion

Start gegen die Gelseninvasion
Mit steigenden Temperaturen beginnt der Kampf gegen die lästigen Blutsauger. Wer früh aktiv wird, hat mehr vom Sommer.

Wenige Gebiete in Niederösterreichs sind mehr von den lästigen Stechmücken betroffen, als die Leithaauen. Für die betroffenen Gemeinden ein Grund, den blutsaugenden Stechmücken den Kampf anzusagen. Seit 2010 versucht GEBL (Verein zur Gelsenbekämpfung in den Leithaauen) den Bewohnern auch während der der Sommermonate den Aufenthalt im Freien zu ermöglichen. Freilich ohne toxische Zusätze, dafür mit umweltverträglichen Mitteln.

Mark Hofstetter ist studierter Chemiker und versucht auch heuer wieder, die Mücken-Invasion zu erforschen und ihr entgegenzuwirken. Zusammen mit Studenten der Universität für Bodenkultur nimmt er Tümpel und Gewässer unter die Lupe. Mittels GPS werden die Brutstätten in einer Datenbank erfasst.

Und die Sisyphusarbeit zeigt Wirkung. Zahlen aus dem abgelaufenen Jahr 2011 belegen, dass in Gemeinden, in denen GEBL aktiv war, weniger Gelsen aufwiesen, als andere Orte. „Die geografisch vergleichbaren Gemeinden Mannersdorf und Sommerein haben bewiesen: In Sommerein haben wir die zehnfache Gelsenmenge gemessen“, beschreibt Mark Hofstetter. Während Mannersdorf auf den „Wunderstoff“ BTI schwörte, kam in Sommerein kein vergleichbarer Wirkstoff zum Einsatz.

Befürchtungen, dass BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) giftig gegen andere Lebewesen wirkt, zerstreut Hofstetter. In Deutschland sei der Wirkstoff seit 30 Jahren im Einsatz und wirke nur gegen Gelsen.

Mittlerweile alljährlich wiederholt der Chemiker seinen Appell: „Nehmt den Gelsen die Brutmöglichkeiten! Solange Regentonnen in den Gärten stehen, hilft die beste wissenschaftliche Methode nichts gegen die Gelsen in den Leithaauen.“

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