St. Pölten: Nächste Runde in der LUP-Diskussion
St. Pöltens ÖVP-Vizebürgermeister Matthias Adl traf kürzlich in Graz mit dem dortigen Bürgermeister Siegfried Nagl zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Im Vordergrund stand das Thema Öffentlicher Verkehr. „Graz zeigt, dass es beim LUP günstiger geht. Am Beispiel von Bürgermeister Nagl sieht man, was es für Veränderungen in einer Stadt braucht: Mut, politischen Willen und jemanden, der wie er entschlossen vorangeht. Diese Entschlossenheit und die Bereitschaft den Extra-Meter für seine Heimatstadt zu machen, ist gutes Beispiel und auch meine Devise in der Arbeit für St. Pölten“, so Adl im Anschluss an das Gespräch.
Die Grazer können neben einem Bussystem auch Straßenbahnen nutzen und das trotzdem zu günstigeren Preisen als in St. Pölten. Während an der Traisen das Jahresticket bei weniger Angebot 372 Euro kostet, liegt der Preis an der Mur bei 228 Euro. „Vom ursprünglichen Preis der Jahreskarte fördern wir 170 Euro. Wir konnten so 2015 mehr als 30.000 Jahreskarten verkaufen. Im Vergleich dazu waren es 2014 nur rund 10.000. Die Kosten, die diese Förderung verursacht hat, haben wir durch den Verkauf der 20.000 zusätzlichen Jahreskarten mehr als ausgeglichen. Wir haben damit null Euro mehr Ausgabe, bei gleicher Qualität und einer viel höheren Zahl an Fahrgästen“,berichtet Nagl..
Neben dem Austausch in Sachen Öffentlicher Verkehr waren auch Wohnbau und speziell sozialer Wohnbau, direktdemokratische Möglichkeiten oder die Entwicklung von Innenstädten Themen des Arbeitsgesprächs. „Der Austausch mit Freunden wie Siegfried Nagl ist wertvoll für uns und die Stadt St. Pölten. Wir können voneinander lernen und sehen, dass Mut und Entscheidungsfreude sich auszahlen“, so Adl.
Der Konter von Stadtchef Matthias Stadler in Sachen LUP ließ allerdings nicht lange auf sich warten. "„Ein attraktives öffentliches Verkehrsnetzt ist nur mit Partnern zu finanzieren. Der Zuschussbedarf für die Betriebskosten des LUP beträgt jährlich 5 Mio. Euro und wird von Stadt, Bund und Land getragen. Die Stadt schießt für das Bussystem in diesem Jahr mehr als 2,5 Mio. Euro zu. Wenn Adl kein politischer Scharlatan sein will, dann soll er endlich seine Verhandlungsergebnisse für einen billigeren LUP auf den Tisch legen und sagen, wie er das finanzieren will. Wir sind in ständigen Gesprächen mit unseren Partnern und von denen wissen wir, dass Vizebürgermeister Adl dort nicht vorgesprochen hat".
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