Eine Welle der Hilfsbereitschaft
Das geht einem unbeschreiblich nahe, wenn man in die Augen der Kinder und der Frauen blickt. Auf dem Tisch ein Foto mit einer Kerze. Die Tränen – und immer wieder die Frage: Warum?“
Niederösterreichs Landespolizeidirektor Franz Prucher besuchte Mittwoch mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und dem Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, die Familien der getöteten Polizisten. Mit drei Witwen und sechs teilweise noch kleinen Kindern waren sie konfrontiert. Nach dem Besuch rang der sonst so hartgesottene Polizeichef spürbar um Fassung.
Prucher zum KURIER: „Wir können das unsägliche Leid dieser Menschen nicht lindern. Aber wir können zumindest helfen, ihre materiellen Probleme zu mildern.“ So könne es nicht sein, dass etwa einem Kind ein Ausbildungsweg verwehrt wird, weil es an Geld fehlt. „Wir werden sie in die Zukunft begleiten, das haben wir ihnen versprochen – das sind wir ihnen schuldig.“ Deshalb begrüßt Prucher die Spendenaktion, die das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) mit seinem Präsidenten Erwin Hameseder und dem KURIER gestartet hat.
Das Echo auf die KSÖ-KURIER Aktion ist enorm. Bundespräsident Heinz Fischer: „Vorrangig ist es nun, die Hinterbliebenen in jeder Weise zu unterstützen. Ich begrüße daher die Aktion des KURIER und wünsche ihr viel Erfolg.“
Spontane Zusagen
Bereits am ersten Tag der Spendenaktion kamen viele spontane Zusagen. Auch am Donnerstag gingen wieder Spendenzusagen ein. So meldete sich der Reviernachbar des Täters, Georg Kapsch, beim KURIER: „Meine Betroffenheit und mein Entsetzen über diese Tat und das Leid, das dieser Todesschütze verursacht hat, ist grenzenlos. Als benachbarter und seit Langem mit dieser Causa befasster Revierinhaber gilt den Angehörigen der so engagierten Einsatzkräfte mein tiefes Mitgefühl. Jeder von uns stellte dem Täter nach, jedoch diesen kaltblütigen Wahnsinn haben wir alle nicht erwartet.“
Helfen wird auch die Wiener Städtische Versicherung. Landesdirektor Wolfgang Lehner: „Wir sind von den unfassbaren Ereignissen tief betroffen.Unsere Anteilnahme gilt den Familien der Opfer. Auch wenn wir das emotionale Leid nicht mindern können, möchten wir Ihnen mit Unterstützung dieser Aktion einfach helfen.“
Rotes Kreuz
Die Spendenaktion wird notariell begleitet. Zur Umsetzung hat sich das KSÖ für diese Aktion die Unterstützung des Roten Kreuzes gesichert. Für Rot-Kreuz-Chef Willi Sauer ist das keine Frage. Denn das Rote Kreuz hat in dieser Tragödie mit dem Sanitäter Johann Dorfwirth einen ganz besonderen, beliebten Kollegen verloren. Der Opferanwalt der Polizei wird auch Angehörige des getöteten Sanitäters vertreten. Die Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes wiederum betreuen die Hinterbliebenen der Opfer und alle weiteren Polizisten, die an der Amtshandlung beteiligt waren. Die Rot-Kreuz-Helfer stehen auch beratend dem KSÖ beim Einsatz der Spendenmittel zur Verfügung.
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