Sorge der Jäger um zugewanderte Elche

Nicht weit von Krems streifen Elche durch den Wald: Jäger beobachten sie erfreut, sorgen sich aber um ihre Sicherheit.

Aufregung und Begeisterung sind groß unter der Jägerschaft im Bezirk Krems: Der Elch ist nach längerer Pause wieder einmal zu Besuch. Seit geraumer Zeit zeigen Trittsiegel, dass zwei junge Elche zwischen Manhartsberg und Drosserwald umherziehen. Jetzt gibt es sogar ein Beweisfoto. In die Freude mischt sich allerdings Sorge. Denn 1995 wurde ein Elch in dieser Gegend getötet, obwohl die Tiere streng geschützt sind. Der Schütze wurde nie ausgeforscht.

Erhard Brandstätter, Landesjägermeister-Stellvertreter, erinnert sich mit Unbehagen an den Vorfall vor 16 Jahren. Damals hatten Jäger einen erlegten, 200 Kilo schweren Jungelch im Gemeindegebiet von Strass, Bezirk Krems, gefunden. Der war eindeutig mit einem Jagdgewehr erlegt worden. Brandstätter setzte damals sogar eine Belohnung von 10.000 Schilling aus, doch die Hinweise blieben aus.

Verschwunden

Nervös sind einige Jäger, weil vor relativ kurzer Zeit noch die Fährten zweier junger Elche aufgespürt wurden. Jetzt ist nur noch einer nachweisbar. Ist einer vielleicht sogar schon heimlich erlegt worden? Oder hat er nur seinen Gefährten verlassen und ist wieder zurück nach Norden gewandert. Der Elch ist rechtlich gesehen jagdbares Wild, aber ganzjährig geschont. Die uns nächst gelegenen größeren Bestände sind in Südböhmen zu finden. Die Population gilt aber nicht als stabil.

"Da gibt es offenbar uralte Wildwechsel von Tschechien zur Donau. Früher sind die Elche bei Melk immer wieder auch über die Donau gewechselt. Auch heute noch taucht etwa alle fünf Jahre einer auf", berichtet Landesjägermeister Stellvertreter Erhard Brandstätter. Die Jägerschaft bittet Autofahrer um besondere Vorsicht in Wildwechsel-Gebieten, weil ein Zusammenstoß mit einem derart großen Tier fatal enden könnte.

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