Soldat nach Verkehrsunfall außer Lebensgefahr

Das umgestürzte Heeresfahrzeug in Allentsteig.
Insgesamt drei Verletzte - Militärkommando richtet Unfallkommission ein.

Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es Montag gegen 17 Uhr auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig. In der Nähe von Neupölla kippte ein Heeresfahrzeug um. Drei Berufssoldaten wurden verletzt, bei einem bestand kurzfristig Lebensgefahr.

Bei den Verletzten handelt es sich um einen 33-jährigen Stabswachtmeister und einen 34-jährigen Korporal aus Niederösterreich sowie um einen 23-jährigen Wachtmeister aus Salzburg. Der Stabswachtmeister schwebte laut Verteidigungsministerium direkt nach dem Unfall in Lebensgefahr, am Dienstagvormittag wurde aber Entwarnung gegeben.

Übung in Allentsteig

Die Berufssoldaten – sie gehören dem Jagdkommando in Wiener Neustadt an – hatten an einer Übung auf dem größten Truppenübungsplatz Österreichs im Waldviertel teilgenommen. Im Bereich des ehemaligen Ortes Felsenberg kam der gepanzerte zweiachsige Lastwagen des Bundesheeres von der Fahrbahn ab und stürzte um.

Drei Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung unterstützten das Bundesheer und die Rettungskräfte dabei, die Verletzten zu bergen. Der anfangs lebensgefährlich verletzte Soldat wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Wien geflogen. Die zwei anderen wurden mit Notarztwagen ins Krankenhaus St. Pölten und ein weiteres Spital gebracht.

Unfallkommission eingerichtet

Das Militärkommando Niederösterreich hat eine Unfallkommission eingerichtet und forscht nach der Unfallursache. Am Montagabend wurde das Wrack geborgen und in das Lager Kaufholz transportiert. Am Dienstag beginnen die technischen Untersuchungen des Unfallfahrzeuges durch einen Sachverständigen des Amtes für Rüstung und Wehrtechnik. Das Bundesheer hat rund 100 Stück dieses leichten Mehrzweckfahrzeugs der Firma Iveco im Bestand.

Das Jagdkommando führte in Allentsteig eine Gefechts- und Schießausbildung mit drei leichten Mehrzweckfahrzeugen und insgesamt zwölf Soldaten durch. Die Ausbildung wurde nach dem Unfall abgebrochen.

Ein zufällig in der Nähe befindliches Kamerateam des ORF konnte die Bergungsarbeiten filmen.

Der Notruf kam um 13 Uhr von der verunglückten Pilotin: Hubschrauberabsturz im Gebiet Wattener Lizum in Tirol. Der Hubschrauber vom Typ OH-58 B „Kiowa“ verunglückte in gebirgigen Gelände mit drei Insassen an Bord. Sofort eilten Rettungshubschrauber von Militär und Rotem Kreuz zur Absturzstelle. Für Stabswachtmeister Martin K., kam die Hilfe jedoch zu spät.

„Bei dem Toten handelt es sich um einen 33-jährigen Kärntner, der in Niederösterreich stationiert ist“, bestätigte Michael Bauer, Sprecher des Bundesheeres. Die Besatzung stammt nach ersten Informationen vom Luftstreitkräfte-Stützpunkt aus dem niederösterreichischen Langenlebarn.

Pilotin Verena D. und der 35-jährige Techniker Robert S. befinden sich derzeit schwer verletzt im Krankenhaus. Der Notruf kam vom Mobiltelefon der Pilotin. Die 30-jährige aus Böheimkirchen ist die dritte Frau, die für das österreichische Heer als Pilotin dient.

Angaben zur Unfallursache dürfte sie beim Eintreffen der Einsatzkräfte nicht gemacht haben.

„Harte Landung“

Von einem Absturz möchte das Bundesheer nicht sprechen. Es sei im Zuge der Übung zu einer „harten Landung“ gekommen. Die Übung mit 5500 Soldaten wurde nach dem Unfall abgebrochen. Verteidigungsminister Klug machte sich sofort auf den Weg zur Unfallstelle. „Das Gebiet ist schwer zugänglich. Das kann auch die Ermittlungen zur Ursache verzögern“, sagte Pierre Kugelweis, ein Sprecher der Streitkräfte.

Es handelte sich um einen Aufklärungseinsatz. Der Flug sollte Luftaufnahmen der Übung anfertigen.

Sichere Staffel

Die OH-58 sind die einzigen mit einem Gatling-Maschinengewehr bewaffneten Hubschrauber des Bundesheeres. Sie sind bei der Hubschrauber-Mehrzweckstaffel in Langenlebarn stationiert. Diese Einheit wurde mehrfach ausgezeichnet und belobigt, weil sie noch nie in ihrer Geschichte einen Flugunfall erleiden musste.

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