Sieben tote Lämmer heizen die Diskussion um den Wolf neu an

Bauern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Tiere auf der Weide
Waldviertel: Schafe großteils aufgefressen, der DNA-Nachweis zum Verursacher ist noch ausständig

Noch ist nicht sicher, ob es Wölfe oder doch Hunde waren, die sieben Lämmer gerissen haben. Ihre Besitzer fanden kürzlich nur noch die Überreste in ihrem Gehege in Bad Traunstein, Bezirk Zwettl. Doch eines ist klar: Weidehalter im Waldviertel sind beunruhigt, weil sie nicht abschätzen können, wie ihre Zukunft aussieht, seit sich ein Wolfsrudel am Truppenübungsplatz nieder gelassen hat. Wolfsbeauftragter Georg Rauer hat DNA-Proben genommen. Das Ergebnis steht noch aus.

"Wir werden keine Tiere mehr im Gehege halten", stellt Maria Hackl klar, deren Familie betroffen ist. "Unsere Söhne sind vergangenen Donnerstag zum Füttern zum Gehege gefahren. Als die Tiere nicht auftauchten, haben sie nachgeschaut. Dann kam der Schock", erzählt sie. Die Männer fanden nur noch Überreste der Tiere. Fünf waren ganz, zwei teilweise gefressen.

"Nicht blöd"

"Jäger haben Kameras montiert, falls die Tiere, die das getan haben, weiter fressen wollen. Aber sie sind nicht mehr gekommen. Die sind ja nicht blöd, es waren zu viele Leute an dem Platz", ergänzt Hackl.

Ihre Familie rief Tierarzt Martin Scheikl an, der die Risse als erster dokumentierte. Er meint: "Man kann den DNA-Proben natürlich nicht vorgreifen, aber mein subjektiver Eindruck ist, dass vieles für Wölfe spricht. Die Spuren lassen ein größeres und ein kleines Tier vermuten."

Dietmar Hipp, Obmann der Bezirkshauernkammer Zwettl, versteht die Unruhe unter Bauern. Er betont, dass man betroffene Landwirte unterstützen müsse, wenn man den Wolf haben will. Er warnt aber Bauern davor, sich von Jägern vor deren Karren spannen zu lassen. "Jäger sind im Gegensatz zu Landwirten finanziell abgesichert", sagt Hipp.

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