Prozess: Gutachter sieht „sexuellen Sadismus“

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Wiener Neustadt: Prozess gegen 34-Jährigen, der drei Geheimprostituierte gefoltert haben soll.

Der Keller des Einfamilienhauses soll bewusst schalldicht abgedichtet gewesen sein. Darin haben sich laut Anklage der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt grauenvolle Dinge abgespielt. Der 34-jährige Mechanikermeister Thomas F. soll mindestens drei Geheimprostituierte in dem Folterkeller missbraucht und mit Lötkolben und anderen Werkzeugen malträtiert haben. Am Dienstag wurde der Prozess gegen den Unternehmer nach mehrwöchiger Pause fortgesetzt.

Der Angeklagte marschierte mit einer Armada von fünf Anwälten auf, die mit vereinten Kräften versuchten das Gutachten des bereits zweiten Gerichtspsychiaters zu zerpflücken. Doch nach Sachverständigem Karl Dantendorfer ist nun auch Psychiater Manfred Walzl davon überzeugt, dass Thomas F. in eine Anstalt eingewiesen werden sollte. Ansonsten könnte er seinen medizinisch attestierten „sexuellen Sadismus“ weiter an weiblichen Opfern ausleben.

Die Prostituierten soll F. in Wien in sein Auto gelockt, überdurchschnittlich gut bezahlt und mit dem Wagen in seinen Keller nach Wr. Neustadt gebracht haben. „Je mehr Todesangst die Frauen hatten, desto mehr Gefallen hatte der Beschuldigte daran. Seine Brutalität hat sich von Fall zu Fall gesteigert“, erklärte der Staatsanwalt. Das bestätigte auch der Psychiater: „Er hat einen Anlauf gebraucht. Eine sexuelle Befriedigung hatte er erst beim dritten Opfer.“

Ein Urteil wird am Donnerstag erwartet.

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