Nachbarn als rettende Engel

Das Kinderzimmer wurde bei dem Brand zerstört
Bei dem Brand blieben die vier Kinder unverletzt. Die Kleinen waren alleine zu Hause

Es war pures Glück, dass ich daheim war.“ Der Samstagnachmittag steckt Annemarie G. noch immer in den Knochen. Bei einem Kinderzimmerbrand wurden sie sowie Anrainer Edgar P. zu Schutzengeln für vier Kinder im Alter zwischen eineinhalb und neun Jahren.
Wie berichtet, war Samstag gegen 14.25 Uhr ein panischer Anruf bei der Feuerwehr Schwechat eingegangen. Ein Bub meldete einen Brand, der im Zimmer der kleinen Schwester ausgebrochen war. Schließlich brachte er seine jüngeren Geschwister an ein Fenster der Erdgeschosswohnung. Dort zog sie Retter Edgar Pleyer ins Freie. „Ich hab den Rauch gesehen, ich bin sofort zur Wohnung rüber“, erinnert er sich. Es habe bereits raus geraucht wie wild. „Der Große hat geschrien, dass die Schwester noch drinnen ist.“
Pleyer hob die Kinder ins Freie. Um die Jüngste zu erwischen, hievte er sich aufs Fensterbrett und zog sie an der Hand heraus. Die teils nur halb bekleideten Knirpse kamen bei Nachbar Annemarie G. unter. Auch sie hatte die Kinder schreien gehört und den Rauch aus der darunter liegenden Wohnung gesehen. „Der Große hat gerufen, es brennt, es brennt“, berichtet sie. Sie brachte die Kinder in ihre Wohnung und wickelte sie in Decken ein.

Kinder waren alleine

Dramatisch: Die Mutter der Kinder war zum Unglückszeitpunkt kurzzeitig nicht zu Hause. „Der Bub ist dann neben mir gesessen und hat geweint, ’ich bin schuld, ich hab nicht gut genug aufgepasst’“, schüttelt G. den Kopf. Der Polizei zufolge, dürfte eines der Kinder eine Kerze vom Laternenfest angezündet und unter das Hochbett gestellt haben.
Derzeit wird ermittelt, ob die Mutter ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt hat. Laut der BH Wien-Umgebung sei die Familie in Betreuung. Eine Sozialarbeiterin werde den Fall weiter untersuchen.

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