Fazekas ist zurückgetreten

Seite an Seite war früher: Vize Frauenberger (re.) folgt Fazekas nach
Am Dienstag gaben der Bürgermeister und neun weitere SPÖ-Mandatare ihren Rückzug bekannt

Es blieb spannend bis zuletzt, doch Dienstagabend trat Schwechats Bürgermeister Hannes Fazekas schließlich zurück. „Das Schreiben ist eingelangt“, berichtet der Vizestadtchef und designierte Nachfolger Gerhard Frauenberger. Zudem erklärten neun weitere der 23 SPÖ-Mandatare ihren Abgang, darunter die Stadträte Peter Howorka, Wolfgang Fuchs und Markus Vizral sowie Klubobfrau Eva Gerdenits und die gesamte Sektion Rannersdorf. Erst am Samstag war Frauenberger einstimmig zum Nachfolger nominiert worden.

Auf den designierten Bürgermeister wartet nun jede Menge Arbeit.Die zehn Mandatare müssten schnell ersetzt werden, dann gelte es, die Arbeit mit Offenheit, Transparenz und unter Einbindung der Opposition weiterzuführen, meint er. Die Zeit drängt, um eine Lösung zur Rettung des Multiversums zu finden und ein Budget zu verabschieden. „Ich mache mich morgen sofort dahinter, dass ich Termine von Land und Bund erhalte“, verspricht Frauenberger.

Heftige Kritik

Damit trat Fazekas schließlich ab, wie er zuletzt gewaltet hatte – begleitet von heftiger Kritik. Der Opposition erfolgte sein Rückzug zwei Wochen nach jener Gemeinderatssitzung, bei der ihm die Hälfte der Parteimitglieder das Misstrauen ausgesprochen hatte, nicht schnell genug. In der SPÖ hatten Grabenkämpfe um die Nachfolge stattgefunden. Schließlich habe jener Teil der Partei, der Fazekas die Treue gehalten habe, nachgegeben. „Damit zeigen wir Verantwortung“, sagt die scheidende Klubobfrau Eva Gerdenits. Ein kommunalpolitischer Neustart sei durch den Rücktritt möglich.

Zumindest die Grünen bezweifeln das stark. Das Vorgehen von Fazekas und „seiner Gruppe“ sei verantwortungslos, sagt Peter Pinka. Die Stadt sei praktisch unregierbar, die neuen Mandatare könnten sich nicht so schnell einarbeiten. „Das ist ein Schritt in Richtung Neuwahlen.“ Auch ÖVP-Chef Ernst Viehberger spricht Gerdenits die Verantwortung durch das zögerliche Verhalten ab. Er fordert nun, alle Fakten auf den Tisch zu legen. Die FPÖ will Frauenberger einen Vertrauensvorschuss geben. Sie fordert jedoch einen Verkauf des Multiversums.

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