Schutzzonen in Wr. Neustadt: 40 Wegweisungen zum Start

Kontrollen am Montag vor dem Bahnhof
Polizei nutzt alle rechtlichen Möglichkeiten der neuen Schutzzonen am Bahnhof und im Stadtpark.

Eine Woche nachdem die beiden polizeilichen Schutzzonen in Wiener Neustadt in Kraft getreten sind, hat die Polizei bereits mehr als 40 Betretungsverbote verhängt. In dieser Tonart ging es auch beim Lokalaugenschein des KURIER am Montag am Bahnhof weiter: Zwei Asylwerber, die immer wieder junge Leute vor dem Bahnhofsgebäude ansprechen, werden von den Polizeibeamten genauer unter die Lupe genommen. Die Beamten hatten anscheinend den richtigen Riecher. Wie die Überprüfung der Personendaten im Computer zeigt, sind die beiden zuvor bereits mit der Polizei in Konflikt gekommen und der einschlägigen Drogenszene zuzuordnen. Auch sie werden von den Polizisten weggewiesen und bekommen ein 30-tägiges Betretungsverbot für die Schutzzone.

"Die ersten Tage zeigen, dass wir anscheinend genau unser Klientel treffen. Die Beamten kennen natürlich auffällige Personen schon von ihrer Streifentätigkeit sehr gut", erklärt Stadtpolizeikommandant Manfred Fries. Nachdem es in der Vergangenheit gerade am Bahnhof und im Stadtpark immer wieder große Sicherheitsbedenken der Bevölkerung gegeben hat und beide Orte als beliebte Drogenumschlagplätze gelten, war es für die Polizei und die Stadt allerhöchste Zeit, zu reagieren. Da sich gezeigt hat, dass die Kriminellen nach Amtshandlungen und Anzeigen rasch wieder dort weiter machten, wo sie erwischt wurden, kommt die Schutzzone gerade recht. Nach der ersten Woche halten sich die Wegweisungen am Bahnhof und im Stadtpark in etwa die Waage: "Wer weggewiesen wird, darf das Areal 30 Tage lang nicht betreten", erklären Fries und Stadthauptmann Anton Aichinger.

Wer sich nicht an das Verbot hält, begeht eine Verwaltungsübertretung und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro belangt werden. In der ersten Woche bekamen gleich sechs "Unbelehrbare" deshalb Strafen aufgebrummt.

Arrest

Einem Mann, der trotz Betretungsverbotes bereits drei Mal in der Schutzzone von Beamten erwischt wurde, droht bei einem neuerlichen Aufgriff sogar Polizeiarrest.

Das rigorose Durchgreifen hat zur Folge, dass sich die Weggewiesenen andere Treffpunkte in der Stadt suchen. Die Polizei beobachtet die Entwicklung genau.

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