Biogasanlage stinkt vielen
Vor rund zehn Jahren nahm Bio-Landwirt Jürgen Feigl in der Gemeinde Schönkirchen-Reyersdorf eine Biogasanlage in Betrieb. Jetzt hat er um einen Umbau und eine Erweiterung der Anlage angesucht und stößt damit bei den Anrainern auf Kritik.
„Das Problem für uns als Gemeinde ist, dass wir in diesem Verfahren keine Parteienstellung haben. Die von Feigl beabsichtige Vergrößerung seiner Anlage soll lediglich im Rahmen des so genannten vereinfachten Verfahrens nach dem nö. Elektrizitätswesengesetz abgehandelt werden“, sagte Peter Hofinger, Bürgermeister von Schönkirchen-Reyersdorf (Bezirk Gänserndorf), gestern im Gespräch mit dem KURIER.
Auch im benachbarten Matzen-Raggendorf regt sich der Unmut. „Seit die beabsichtigte Vergrößerung der Biogasanlage auf unserer Amtstafel kundgemacht wurde, kommen laufend Bürger zu mir, die die Erweiterung der Biogasanlage strikt ablehnen. Die Lebensqualität in Matzen und in Raggendorf wird seit nunmehr zehn Jahren bei bestimmten Windverhältnissen durch starke und unerträgliche Geruchsbelästigung sowohl tagsüber als auch während der Nachtstunden massiv beeinträchtigt“, sagt Bürgermeisterin Claudia Weber.
Die Gemeinde Prottes ist zwar weiter von der Biogasanlage entfernt als Matzen, aber auch dort will Bürgermeisterin Christa Eichinger versuchen, im laufenden Verfahren Parteienstellung zu bekommen. Noch bis kommenden Freitag, 24. Mai, haben Anrainer das Recht, schriftlich Einwendungen gegen das Projekt beim Amt der NÖ Landesregierung zu machen.
„Wir haben nichts Schlechtes vor“, sagt Biobauer Jürgen Feigl und zeigte sich von den Protesten überrascht. Er, Feigl, möchte umbauen, um seine Anlage künftig mit Faserstoffen wie Mais-Silage, Sorghum (eine Hirsesorte) oder Gras „füttern“ zu können. Bis dato waren es Zwiebeln und andere Gemüsesorten, die üble Gerüche generierten.
„Und es geht mir auch darum, die Anlage wirtschaftlich zu machen. Bis dato hab ich noch keinen Gewinn gemacht. Darum beabsichtige ich die Kapazität von derzeit 330 Kilowatt pro Stunde auf 500 zu steigern. Schon jetzt kann ich die ganze Gemeinde mit Strom versorgen.“
Einladung
Um die Wogen etwas zu glätten, möchte Feigl die drei Bürgermeister zu einer Besichtigung seiner Anlage einladen, um ihnen an Ort und Stelle sein Vorhaben genauer zu erklären. Denn inzwischen werden auch schon Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
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