Schlepperei verfälscht Statistik

Ein Plus von 16 Prozent verzeichnet der Bezirk Baden bei der Kriminalstatistik 2011. Die „kritischen“ Bereiche sind aber weitgehend stabil.

Bei den Delikten gab es von 2010 auf 2011 einen erheblichen Anstieg von 8456 auf 9847. Was bedrohlich klingt und deutlich über dem Landesdurchschnitt von 7,5 Prozent Plus liegt. „Es ist aber weder bei Gewaltverbrechen noch bei Eigentumsdelikten unsicherer geworden. Ganz im Gegenteil. Da haben wir einen der niedrigsten Werte der letzten zehn Jahre“, sagt Badens Polizei-Bezirkskommandant Wolfgang Eisenkölbl. Denn den Löwenanteil macht die seit Juni stark gestiegene Schlepperei aus. Fließen doch praktisch alle Fälle mit Asylwerbern, die mittels illegaler „Hilfe“ ins Land kamen in die Badener Kriminalstatistik. Weil der Großteil in der Betreuungsstelle Traiskirchen landet.

Weniger Einbrüche

Ohne Schlepperei gab es 2011 „nur“ 6708 Delikte. Ein Jahr zuvor waren es 6481. Der „Rekord“ lag 2009 bei rund 12.000 Delikten (mit Schlepperei). Ein leichter Rückgang ist bei den Einbrüchen zu verzeichnen: 1134 gab es insgesamt (2010: 1174), in Einfamilienhäuser wurde 181-mal (2010: 183) eingebrochen. Ein Trend ist dabei nicht zu erkennen: „Wir beobachten die Entwicklung genau, um bei Häufungen sofort mit Schwerpunktaktionen reagieren zu können. Die Präsenz vor Ort zeigt Wirkung“, sagt Eisenkölbl.

Die Gewaltbereitschaft hat sich mit 402 Delikten um drei erhöht, bei den Diebstählen gab es mit 1628 um 49 mehr, bei den Sachbeschädigungen mit 1086 Delikten um 133 mehr. Gut und über dem Durchschnitt liegt die Badener Polizei mit einer Aufklärungsquote von 44,4 Prozent. Ein deutliches Minus von 73 Fällen gab es mit 231 Suchtmitteldelikten. „Die Straßendealerei ist stark zurückgedrängt worden“, sagt Eisenkölbl.

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