Schlagabtausch wegen Ostumfahrung: Bauprojekt vor UVP-Prüfung

Schneeberger Klaus
Bürgermeister stellt sich hinter Initiative, die den raschen Bau der Trasse fordert.

500 Unterschriften wurden bereits gegen den Bau der Ostumfahrung Wiener Neustadt gesammelt, jetzt formiert sich die Bürgerinitiative "Pro Ostumfahrung" mit Rückendeckung von ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger für die rasche Umsetzung des Projekts. Wie bei fast jedem Straßenbauvorhaben in dieser Größenordnung stoßen die Argumente der Gegner auf jene der Befürworter.

Während die Projektunterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung bereits vollständig sind, kam es am Montag zu einem Schlagabtausch der unterschiedlichen Lager. In einem offenen Brief an Schneeberger machte sich die Radlobby als Sprachrohr der Umfahrungsgegner Luft. "Wir vermissen nachvollziehbare Fakten und Argumente, warum die Straße gebaut werden sollte." Die erhoffte Verkehrsentlastung von Teilen Wiener Neustadts sind laut Hannes Höller von der Radlobby nicht belegt. Er will untersucht wissen, ob es ausreichen würde die Grazer Straße und die Ortsdurchfahrt von Lichtenwörth zurückzubauen und damit den Verkehr zu verlagern. Lichtenwörths SPÖ-Bürgermeister Harald Richter bekrittelt die "Geheimtuerei". "Wir benötigen mindestens einen Lärmschutzdamm und dahinter einen Immissionsschutz-Wald. Leider sind wir nicht eingebunden", sagt Richter.

Ebenfalls gegen den Bau sind die Grünen, die sich am Montag die Initiative "Pro Ostumfahrung" einschossen. "Hinter der Plattform steht das Bürgerservice Wiener Neustadt und das hat die selbe Postanschrift wie die Volkspartei", so die Grünen.

Schneeberger stellte sich in einer Aussendung bewusst hinter die Befürworter-Gruppe. "Ich werde alles daran setzen, dass dieses wichtige Projekt rasch umgesetzt wird". Die wichtigsten Argumente sind für ihn, dass die Ostumfahrung den Osten der Stadt und Lichtenwörth vom Durchzugsverkehr entlastet, dass das Krebsforschungszentrum Med-Austron und das neue Landesklinikum eine entsprechende Verkehrsanbindung bekommen und Lärm- und Luftimmissionen in Siedlungsgebieten reduziert werden.

32,7 Millionen Euro

Die Umfahrung soll 4,8 Kilometer lang werden, die Fahrbahnbreite beträgt achteinhalb Meter. "Laut Verkehrsprognose gibt es in Lichtenwörth eine Entlastung von 40 Prozent und in Teilen Wiener Neustadts von knapp 20 Prozent", sagt Straßenbaudirektor Josef Decker. Die Baukosten liegen bei 32,7 Millionen Euro, Bauzeit wären zweieinhalb Jahre.

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