Schiffshavarien: Helfer fordern mehr Kompetenz
Wir sind nicht die Hilfsarbeiter der Schifffahrtsbehörde." Georg Schicker, Vorsitzender des Ausschusses "Wasserdienst" beim nö. Landesfeuerwehrverband, kocht. Schicker leitet die Einsätze bei Schiffshavarien auf der Donau. Etwa den am vergangenen Donnerstag als, wie berichtet, ein deutscher Schubverband bei Melk wegen Niedrigwassers auf Grund lief.
"Wir waren mit rund 100 Leuten bereits eineinhalb Stunden im Einsatz bis endlich ein Mitarbeiter vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eintraf. Eigentlich sind wir für Schiffshavarien gar nicht zuständig sondern der jeweilige Kapitän und das Ministerium. Wir haben aber das Leck abgedichtet und eine Umweltkatastrophe verhindert."
Schicker ärgert sich nicht über die Feuerwehreinsätze auf der Donau, sondern über die Rahmenbedingungen, unter denen sie ablaufen: "Wir sollen immer dann auf Knopfdruck da sein, wenn sich das Ministerium außerstande sieht, mit dem Problem selbst fertig zu werden. So wurde der Landesfeuerwehrverband bis gestern Nachmittag noch immer nicht offiziell darüber informiert, dass am Montag, 14. November, bei Wildungsmauer (Nationalpark Donauauen) ein anderer Schubverband auf ein gesunkenes Schiff auflief und seither dort feststeckt.
Mehr Kompetenz
Schicker: "Eigentlich gehen uns Schiffshaverien gar nichts an. Trotzdem helfen wir gerne. Um aber die Sicherheit der Feuerwehrmänner auf der Donau zu gewährleisten, muss man uns künftig mehr Kompetenzen einräumen." Der Experte fordert daher die Verantwortlichen im Ministerium auf, sofort mit Verhandlungen "auf Augenhöhe" zu beginnen: "Es muss für die Zukunft sicher gestellt werden, dass man uns über alle Schiffshavarien sofort informiert und dass unsere Boote mit Blaulicht - wie in Deutschland - ausgestattet werden dürfen, um Unfallstellen absichern zu können. Beispielsweise produzieren Schiffe, die Unfallstellen passieren, beträchtliche Wellenschläge, die für Feuerwehrtaucher lebensgefährlich werden können.
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