Salz & Pfeffer: Österreicher im Rathauskeller

Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem FREIZEIT-Kurier - Diesmal: Moderne Wiener Wirtshausküche zwischen "brav" und "ordentlich".

Als Helmut Österreicher, langjähriger Steirereck-Küchenchef, 2006 ins MAK-Café ging, waren die Erwartungen hoch. Statt einer Gourmet-Sensation gab’s jedoch zuverlässige Gasthaus-Küche mit ein bisschen Pep. Und als das Lokal 2008 von einer Tochterfirma der Raiffeisen Oberösterreich übernommen wurde, der auch schon damals das Donauturm-Restaurant und der Rathauskeller gehörte, war klar, dass Helmut Österreichers Rolle wohl auch darin bestehen wird, diese Lokale kulinarisch auf Trab zu bringen.

Offizielle Eröffnung des Rathauskellers ist Mitte April, Helmut Österreichers Handschrift kann hier aber schon jetzt bemerkt werden. Dennoch: Es ist und bleibt der Rathauskeller. Mitunter fantastische Architektur, leider suboptimal präsentiert, die kulinarische Hauptrolle spielen nach wie vor Wiener Klassiker mit leichtem Großküchen-Appeal.

Etwa das Kalbsrahmbeuschel – brav, aber unspektakulär (11,60 €). Wie schon im MAK-Café gibt’s auch hier eine Karte mit "moderner Wiener Küche", die Karfiolcremesuppe mit gebratenen Garnelen war schon sehr ordentlich, wenngleich etwas schwer (6,40 €), das zu trockene Frischlingsragout mit Pfefferrahm und Preiselbeermarmeladen-Klacks erinnerte an frühere Rathauskeller-Zeiten (18,20 €).

Österreicher im Rathauskeller, Wien 1, Rathausplatz 1, Tel.: 01/405 12 10, Mo-Sa 13.30-15, 18-23
Homepage: www.wiener-rathauskeller.at

aus: FREIZEIT-Kurier vom 21.3.

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