Salz & Pfeffer: Marktachterl

Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem FREIZEIT-Kurier - "Ein wirklich fesches Markt-Lokal" am Wiener Karmelitermarkt.

Der Karmelitermarkt macht gerade ganz schön gute Figur. Also zumindest am Samstag, wenn die Bauern ihr Bio-Gemüse und Slow Food ihre "Arche"-Produkte präsentieren. Vor allem aber ist er nicht so schick wie der Naschmarkt, hier gibt's etwa noch authentische Wein-Standeln.

Das größte davon war das "Marktachterl", das Kathi Groh und Gerda Kleinszig voriges Jahr übernahmen und ein knappes Jahr unverändert als Tranklerhütte weiterführten. Über den Winter wurde dann aber renoviert, große Hebe-Fenster installiert, eine tolle Designer-Bar angeschafft und insgesamt aus dem eher urigen Ensemble ein wirklich fesches Markt-Lokal gemacht.

Küchenmäßig blieb man einerseits der Tradition treu, das heißt, es gibt Paniertes von Schwein, Kalb und Hendl, andererseits ergänzten die zwei früheren Motto-Mitarbeiterinnen um Modernes wie Thunfisch-Avocado-Tartar oder Designerpasta. Und auch Saisonelles spielt hier jetzt eine Rolle, wenngleich die Bärlauchsuppe vielleicht etwas winterlich schwer ausfiel (3 €), der poppige Rucola-Erdbeer-Räucherforellensalat mit Minze und Basilikum aber dafür umso frühlingshafter (5,80 €). Klassiker wie das gekochte Schulterscherzel mit perfekten Rösti gelingen großartig, wenngleich die Portion nichts für Phäaken ist. Dafür bleibt aber auch der Preis klein.

Marktachterl, Wien 2, Karmelitermarkt 96, Tel.: 01/214 47 92, Mo-Sa 8.30-22
Homepage: www.marktachterl.at

aus: FREIZEIT-Kurier vom 25.4.

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