Salz & Pfeffer: FIGARO

Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem FREIZEIT-Kurier - "kleine", aber dafür feine Speisen im "winzigen" Museumscafé.

Klassischer Fall von klein, aber oho: Robert Letz übernahm vergangenen Dezember das winzige, vor allem aber unbekannte Café Figaro im Mozarthaus beim Stephansplatz. Und weil hier alles so klein ist, dachte sich Letz – er kochte unter anderem fünf Jahre im Steirereck und machte dann die Betriebskantine der Erste Bank zur einzigen Gourmet-Adresse des Landes, die 3.500 Essen täglich serviert –, müssen hier auch kleine Sachen serviert werden.

Aber dafür nur vom Besten: Die Chili-Käsekrainer vom Kult-Fleischhauer Hans Schwarz aus Andau etwa, nur fingergroß und wurstmäßig ein echtes Highlight (3 Stk. 4,70 €), eine Gulaschsuppe der Extraklasse (vom Schulterscherzl und mit ganz speziellen Bio-Erdäpfeln), sämig und von paprizierter Wucht (4,50 €) und ein nicht anders als herrlicher Vanillepudding mit Himbeersaft im kleinen Rex-Glas – großartig (3 €).

Und bei der Recherche nach kulinarischen Vorlieben von Mozart entdeckte Letz nicht nur ein spezielles Punsch-Rezept sowie den Champagner (Glas um 8 €!), sondern auch die Lieblingsspeise des Genies: Leberknödel mit Sauerkraut. Die gibt’s demnächst natürlich auch hier. Dazu zehn Weine glasweise, mit Osso Collo vom Mangalitza zum Knabbern. Das kleinste, aber das derzeit wahrscheinlich beste Museumscafé Wiens.

Café Figaro, Wien 1, Domgasse 5, Mozarthaus, Tel.: 0664/915 68 72, Mo-So 10-19

aus: FREIZEIT-Kurier vom 14.2.

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