Salz & Pfeffer: DER RINGSMUTH

Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem FREIZEIT-Kurier - Diesmal: Gourmet-Küche in Wien Favoriten.

Wenn ein Lokal übernommen, renoviert und neu bekocht wird, ist das noch nicht automatisch eine Sensation. Wenn sich dieses Lokal aber in Favoriten, Wiens zehntem Hieb, befindet, wo nur alle zehn Jahre ein nennenswertes Restaurant aufmacht, und der junge Koch außerdem fünf Jahre lang im Steirereck kochte, dann schon.

Trotz Gourmet-Routine hatte René Ringsmuth den Bezug zum bodenständigen Gasthaus aber nie verloren, führten seine Eltern doch 25 Jahre lang das Gasthaus "Zum Kamptaler" hinter dem Südbahnhof, lernte er dort doch schon als Kind, wie man ein Beuschel schneidet und vor allem die Favoritner Klientel glücklich macht.

Die für sein neues Lokal (der "Kamptaler" verschwand wegen der Zentralbahnhofs-Baustelle) sehr dankbar sind. Und zwar auch deshalb, weil René Ringsmuth neben tadellos zubereiteter Hausmannskost (Beuscherl und Würstel mit Saft zum Gabelfrühstück!) der kreativen Küche Raum gibt: Mit Schwarzwurzeln gefüllte Stubenküken, zum Beispiel, oder Zanderfilet mit Estragon-Sauce (14,90).

Und zum Heringsschmaus wurden unter anderem in Portwein geschmorte Miesmuscheln mit gebratener Brot-Erdäpfel-Schnitte, Ofenbratl vom Wels oder Wolfsbarsch aus der Salzkruste mit violettem Erdäpfelpüree serviert. Sehr, sehr ordentlich!

Der Ringsmuth, Wien 10, Johannitergasse 1, Tel.: 01/603 18 35, Di-Sa 9-23, So 9-16
Homepage: www.der-ringsmuth.at

aus: FREIZEIT-Kurier vom 7.3.

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