Rettung der Bahnlinie: Eklat im Ministerium

Rettung der Bahnlinie: Eklat im Ministerium
Schlagabtausch zwischen Rot und Schwarz. 3466 Unterschriften zum Erhalt der Strecke gesammelt.

Im Kampf um die Rettung der Gutensteinbahn wird der Ton immer rauer. Eine Delegation um Gutensteins Bürgermeister Hannes Seper und ÖVP-Nationalrat Hans Rädler reiste am Dienstag ins Infrastrukturministerium, um wie vereinbart Ministerin Doris Bures (SPÖ) 3466 Unterschriften zum Erhalt der Bahn zu überbringen. Doch die Ministerin blieb dem Termin fern, worauf es zu einem verbalen Schlagabtausch mit ihrem stellvertretenden Kabinettschef kam.

Wie vom KURIER berichtet, stellte die ÖBB mit Sommer 2012 die Schließung des vier Kilometer langen Abschnitts zwischen Gutenstein und Pernitz in den Raum. Daraufhin formierte sich in der Region und vor allem im Piestingtal heftiger Widerstand. Gutensteins Bürgermeister Hannes Seper ortet in der Sache ein falsches Spiel. „Es wird behauptet, die Sanierung der Strecke koste fünf Millionen Euro. Das ist aber falsch“, so der Ortschef. Erst vor eineinhalb Jahren seien schadhafte Schienen ausgetauscht worden.

Am Dienstag wollte man das Konvolut Ministerin Bures übergaben, die jedoch eine Vertretung schickte. Dabei kam es zum Eklat.

Zwergen-Sager

Der rote Kabinettschef und Rädler gerieten sich in die Haare, worauf der schwarze Nationalrat mit einer deftigen Aussendung reagierte: „Das Nicht-Erscheinen der Ministerin zeigt, dass ihr die berechtigten Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner des ganzen Piestingtals komplett egal sind. Das provokante Verhalten des siebten Zwergs von links, den sie in ihrer Vertretung geschickt hat, war eine bodenlose Frechheit. Statt die Befürchtungen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen, wurde nur parteipolitisch polemisiert und gegen die ÖVP gehetzt“, so Rädler. Und auch Landtagsabgeordneter Franz Rennhofer reagierte verschnupft: „Wir vom Land NÖ lassen es sicher nicht auf uns sitzen, wenn uns ein Mitarbeiter der Ministerin die Schuld für das Aus der Bahnstrecke gibt.“

Für die mangelnde Bahninfrastruktur seien immer noch die Bundesbahnen und damit das Infrastrukturministerium zuständig. Sobald die Infrastruktur gesichert sei, wird das Land unverzüglich die Züge bestellen. Diese Woche finden dazu noch Gespräche zwischen den ÖBB und Landesrat Karl Wilfing statt.

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