„Raum für Experimente ist wichtig“

„Raum für Experimente ist wichtig“
Die Region dürfe sich vor Bautrends nicht verschließen, sagt Michael Schimek. Er ist Geschäftsführer des Arbeitskreises.
„Raum für Experimente ist wichtig“

Panische Angst vor einem geplanten Donaukraftwerk in der Wachau ließ vor 40 Jahren Bürger zusammenrücken. Denn ihre Orte sollten durch einen sechs Meter hohen Damm vom Strom getrennt werden. Im „ Arbeitskreis zum Schutz der Wachau“ entwickelten sie Strategien, sammelten Unterschriften und nahmen einen Kampf gegen übermächtig scheinende Gegner auf – und gewannen.

„Raum für Experimente ist wichtig“

Heute hat die Vereinigung einen anderen Namen: Das Ziel des „Arbeitskreis Wachau“ ist aber gleich geblieben. Die Natur- und Kulturlandschaft soll mit ihren Schätzen und der Donau erhalten und weiterentwickelt werden. Dessen Aufgaben sind inzwischen klar definiert. Sie reichen von Naturschutz, Landschaftspflege über Verkehr bis hin zu Weinbau und internationale Vernetzung.

Was heute noch oft zu Differenzen führt, ist der (Siedlungs-)Wohnbau. „Den Geschmack aller zu treffen, ist in einer traditionsbewussten Region schwer“, sagt Michael Schimek, Geschäftsführer des Arbeitskreises Wachau.

Die Koordination zwischen den 30 Mitgliedsgemeinden sei eine große Herausforderung. „Gerade im Bauwesen muss ein Raum für Experimente – zwischen Tradition und Moderne – vorhanden sein. Immerhin ändern sich von Jahr zu Jahr die Baustrukturen“, schildert Schimek: „Vor neuen Trends darf sich auch die Wachau nicht verschließen.“

Moderner Bau

Seiner Ansicht nach fügt sich beispielsweise die anfangs stark kritisierte Wohnhausanlage der Kremser Siedlungsgesellschaft Gedesag in Dürnstein recht gut in das vorhandene Landschaftsbild. Auch der weiße Flachdach-Wohnbau in Weißenkirchen sei ein spannendes Objekt. „Natürlich gibt es bei jedem Bauprojekt unterschiedliche Ansichten und Meinungen“, sagt Schimek. Wenn bauliche Vorgaben – wie etwa das Verbot eines Hochbaus in der Wachau – eingehalten würden, sei es richtig, moderne Formen zuzulassen. Wichtig sei dabei, das kulturelle Erbe, zu dem Baudenkmäler und typische Ortsensembles gehören, weiterhin zu pflegen.

Am 10. August feiert der Arbeitskreis Wachau sein 40-jähriges Bestandsjubiläum. Dazu wurde eine Sondervorstellung der 80er Jahre Musikrevue „Like a virgin“ im Rahmen der Melker Sommerspiele organisiert. Das Event startet um 20.15 Uhr in der Wachauarena Melk.

www.arbeitskreis-wachau.at

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