Radarfalle auf A2: 40.000 Anzeigen in zwei Monaten

Nach Protesten wurde vor dem Radar gewarnt
Umstrittenes Radar auf der Südautobahn wurde abgebaut. Nun soll eine Section Control kommen.

Die wohl meist diskutierte Radarfalle des Landes ist seit einigen Tagen Geschichte. Mehr als 40.000 Autolenker wurden im Baustellenbereich auf der Südautobahn bei Wiener Neustadt in nur zwei Monaten geblitzt. Was die Tempoüberwachung anbelangt, ist die Verschnaufpause allerdings nur eine kurze. Der Straßenerhalter Asfinag hat für den zweiten Bauabschnitt auf der Strecke zwischen Wiener Neustadt und Seebenstein bereits eine Section Control beantragt.

Die enorme Zahl an Strafen in den ersten Wochen hatte den ÖAMTC auf den Plan gerufen, sich die Radarfalle genau anzusehen. Auffallend war, dass 90 Prozent in Richtung Wien geblitzt wurden, auf der Gegenfahrbahn nur ein Bruchteil. Die Verkehrsexperten bekrittelten die mangelnde Beschilderung, zumal in Fahrtrichtung Wien keine Bauarbeiten erkennbar waren und die Fahrspuren nur leicht verschwenkt wurden. "Auch wenn einige Medien den Eindruck erwecken, die Asfinag würde nach Lust und Laune und abhängig vom jeweiligen Kassastand wahllos Radaranlagen aufstellen, schaut die Wirklichkeit anders aus. Radarkontrollen bringen mehr Verkehrssicherheit bei Baustellen und kein Körberlgeld für irgendwen", reagierte Asfinag-Vorstand Alois Schedl leicht gereizt. Apropos Körberlgeld: Die 40.000 Anzeigen bringen Einnahmen von mehr als drei Millionen Euro, 80 Prozent davon sackt die Asfinag ein, der Rest geht an den Staat.

Überfordert

Erfahrungsgemäß wird auch die geplante Section Control die Kasse klingeln lassen, wie das Vorjahr gezeigt hat. Damals wurde das Streckenradar bei der ersten Bauphase zwischen Wr. Neustadt und Grimmenstein wegen der besonderen Länge (13 km) zum Streitfall. Die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen war als zuständige Strafbehörde mit der Bearbeitung von Zehntausenden Strafen heillos überfordert.

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