Polizeistrafen in Millionenhöhe
Standkontrolle heißt das Zauberwort. Seit St. Pöltens Polizisten bei jeder Patrouillenfahrt mindestens einmal einen Zwischenstopp mit einem Check des gesamten Autospektrums (Papiere, Technik, Alkohol, bei Einbruchsverdacht auch Kofferraum-Inhalt) einlegen müssen, brummt die Bilanz. Die Zahl der ertappten Verkehrssünder ist deutlich gestiegen und die Amtskassa klingelt satt im Millionenbereich.
Beachtlich: Von insgesamt 25.261 Anzeigen bewegen sich bloß 3339 nicht in
der Verkehrsmaterie. Allein 10.078 Anzeigen betreffen Lenker mit zu lockerem Gasfuß. Leichte Tempoüberschreitungen werden mit 40 bis 60 Euro geahndet. Kommen schwere Mängel dazu, dann kann das vor allem bei Lkw schon 150 bis 300 Euro erreichen.
17.655 Mal baten Polizisten im Vorjahr zum Alkohol-Vortest. In 458 Fällen mündete die Amtshandlung in Anzeigen, davon waren 169 Lenker, wie es sperrig heißt „minder alkoholisiert“ (0,5 bis 0,8 Promille). Macht je 500 Euro in der Strafkassa. Über 0,8 geht es von 800 Euro aufwärts und ab 1,6 Promille muss man bis zur doppelten Summe hinblättern. Bei 120 Lenkern pendelte sich der Alkomat über 1,2 Promille ein.
Aber auch Kleinvieh macht Mist. Alleine durch Organmandate (24.371 Stück,
je 20 bis 50 Euro) kassierten die Polizisten 540.000 Euro ein. In 1805 Fällen erwisch-
te es Handy-Telefonierer ohne Freisprecheinrichtung.
50 Euro sind dafür zu berappen.
Handyverbot ignoriert
„Leider wird das Handyverbot im Straßenverkehr weiterhin kaum beachtet“ weiß Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. „Wir haben schon Autolenker erwischt, die gleichzeitig telefonierten und rauchten.“ Heuer wird Telefonieren ein Überwachungsschwerpunkt sein. Die Tempodisziplin sei hingegen gestiegen lobt der Oberst. „Erhebliche Überschreitungen sind selten. Auffallend ist auch, dass sich speziell jüngere Verkehrsteilnehmer vermehrt an die Alkogrenzen halten.“ Die Steigerung der Alko-Anzeigen beruhe „vorwiegend auf einer wesentlich höheren Überwachungsdichte.“
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