Pestizid im Grundwasser - Keine Spur von Entwarnung

Die Filter arbeiten auf Hochdruck, um das Grundwasser zu reinigen. Für erste Wirkungsanalysen ist es aber noch zu früh.

Mit Hochspannung wurden die ersten Laboranalysen erwartet. Die Werte sollten zeigen, dass man mit der Installation der überdimensionalen Filter auf gutem Weg sei, um den Grundwasserstrom vom Maisbeizmittel „Thiamethoxam“ zu reinigen.


Doch so schnell reinigen die riesigen Waschmaschinen nicht. Das ist das Ergebnis eines Grundwasser-Gipfels vergangene Woche in der BH. „Die Anlagen sind gut angelaufen“, sagt Bezirkshauptmann Waltraud Müllner-Toifl. Das Optimierungsprogramm hat mehrere Wochen im heurigen Jahr in Anspruch genommen und war notwendig, um abzutesten, wie sich die hohe Wasserentnahme auf andere Wasserberechtigte auswirkt. So mussten die Fachleute dafür sorgen, dass die Besitzer von Wärmepumpen-Heizungen nicht auf dem Trockenen und damit im Kalten sitzen würden. In dem Einzugsbereich der Pumpen gibt es einige, die mit Erdwärme heizen. „Es finden laufend Beweissicherungen statt“, sagt Müllner-Toifl.

Vertröstet

Wie der Wirkungsgrad sei, könne man noch nicht sagen. Müllner-Toifl: „Aktuell lässt sich darüber noch keine seriöse Aussage treffen.“ Das musste man auch den Gemeindevertretern so mit auf den Weg nach Hause geben. Mit den ersten Analysen könne bestenfalls im März gerechnet werden.
Nachdem es neuerlich Kritik an der Transparenz der Maßnahmen gegeben hat, wolle man vermehrt mit den Gemeinden kooperieren. Müllner-Toifl kann sich vorstellen, dass Leobendorf, Korneuburg und Bisamberg künftig die Messwerte des gereinigten Wassers zur Verfügung gestellt bekommen, um sie zu veröffentlichen.

Mit Argusaugen verfolgt Imker-Präsident Josef Stich die Entwicklung mit dem Thiamethoxam im Grundwasser. Mitte März beginnt die Flugsaison der fleißigen Insekten. Das Maisbeizmittel wurde wegen seiner tödlichen Wirkung auf die Bienenvölker in Deutschland bereits vor Jahren verboten. Stich: „Was im Grundwasser ist, geht nicht nur die Bienen an, das trifft die Menschen viel mehr.“

 

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