Pendlerhilfe: Familie bleibt das Maß aller Dinge

Pendlerhilfe: Familie bleibt das Maß aller Dinge
Mit Jänner wird die Förderung für Pendler erhöht. Die SPÖ will die Zugangsgrenzen ändern, die ÖVP lehnt das als unsozial ab.

Wer vom Korneuburger Stadtzentrum in die Landeshauptstadt will, fährt mit dem Auto 79 Kilometer. Für diese Entfernung zahlt das Land an Pendler aktuell 720 Euro Unterstützung aus. Ab 1. Jänner werden es 780,50 Euro sein. Die Pendlerhilfe wird überarbeitet, künftig wird kilometergenau abgerechnet.

"Die gestiegenen Spritpreise machen eine Erhöhung der Pendlerunterstützung notwendig", argumentiert die zuständige Solziallandesrätin Barbara Schwarz. Das Land setzt damit eine Forderung des NÖAAB legistisch um. Die Arbeitnehmervertreter rühren seit April die Werbetrommel für ihren "Pendlereuro", der nach den Vorstellungen von NÖAAB-Chef Wolfgang Sobotka die Pendlerpauschalen-Regelung des Bundes ersetzen soll. "Wir werden weiter Druck machen", verspricht er.

Einkommen

Im neuen Landesmodell unverändert sind die Einkommensgrenzen. Berechnungsgrundlage ist dabei nach wie vor das Familieneinkommen.

"Pendeln ist aber kein Familienaufwand, sondern eine individuelle Belastung", kritisiert SPÖ-Klubchef Günther Leichtfried. Er möchte für jeden  Pendler bis zu einem Brutto-Monatseinkommen von 3000 Euro eine Öffi-Jahreskarte oder bis zu 3000 Euro Pendlerhilfe pro Jahr. Davon hält Schwarz nichts. "Unser Modell ist sozial treffsicherer. Wir wollen nicht, dass Alleinverdiener mehr Geld bekommen als jene, die für Kinder sorgen müssen." Die Berechnungsgrundlage bleibe daher unverändert.

Neu bei der Landesförderung ist ein Öko-Bonus. Wer statt mit dem Auto mit Öffis zum Arbeitsplatz fährt, bekommt ab Jänner mehr Geld (siehe Zusatz). Beim Öko-Thema haken die Grünen ein. Sie fordern mehr Investitionen in den Öffentlichen Verkehr. Konkret: Ein 365-Euro-Ticket, das ein ganzes Jahr lang für alle Öffentlichen Verkehrsmittel in NÖ gilt.

Die ÖVP kontert, mit dem Öko-Bonus werde der Umstieg auf Öffis ohnehin schmackhaft gemacht. In Summe rechnet das Land mit 1,5 Millionen Euro Mehrausgaben für die Pendlerhilfe. Aktuell fließen in die Förderung pro Jahr 4,8 Millionen Euro.

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